Und es hat «Klick» gemacht: Tipps rund um die Autobatterie

Wenn nichts mehr geht, hilt nur noch das Überbrückungskabel. Das rote Kabel wird dabei zuerst am Pluspol der Spenderbatterie und dann am Pluspol des leeren Akkus angeschlossen. Foto: Bodo Marks
Wenn nichts mehr geht, hilt nur noch das Überbrückungskabel. Das rote Kabel wird dabei zuerst am Pluspol der Spenderbatterie und dann am Pluspol des leeren Akkus angeschlossen. Foto: Bodo Marks

Wenn die Autobatterie beim Start nur noch «Klick» macht, ist das kein gutes Zeichen. Denn dann ist der Stromspeicher entweder entladen oder defekt. Eine Seltenheit ist das nicht, sagt Heiko Wolframm vom ADAC. Der Mitarbeiter des ADAC Technik Zentrum in Landbergs am Lech kennt die Statistiken der vergangenen Jahrzehnte: Immer war die Batterie Pannen-ursache Nummer Eins. So auch 2014: Insgesamt rückten die Pannenhelfer des ADAC zwischen Januar und Dezember fast vier Millionen Mal aus, über 700 000 Mal waren Defekte an Batterien der Grund.

Besonders zu schaffen macht den Batterien der Winter: «Sie werden in der kalten und feuchten Jahreszeit besonders gefordert», sagt Eberhard Meissner vom Batteriehersteller Johnson Controls.


Vorauszusehen ist das kaum: «Es gibt kein hundertprozentiges Checksystem, das sagt: Die Batterie ist kaputt oder nicht kaputt», erläutert ADAC-Experte Wolframm. «Man kann sich über die Spannung ein Bild machen, das sagt aber nichts über die Kapazität aus.»


Steht der Ausfall unmittelbar bevor, gibt der Wagen mit leiernden Geräuschen aber deutliche Hinweise: «Dreht der Anlasser langsamer, sollten Autofahrer dringend nachladen», rät Wolframm. Springt der Motor noch so gerade an, kann das alternativ zum Ladegerät durch Umherfahren geschehen. Wenn nicht, helfen vielleicht ein Starthilfekabel und ein anderer Autofahrer weiter.


Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollten Autofahrer ein paar Faustregeln beachten. Zum Beispiel: Kurzstrecken vermeiden. «Wenn man jeden morgen nur ein paar hundert Meter zum Brötchenholen fährt, dann geht die Batterie schneller kaputt», so Wolframm. Wer sein Auto in der Garage parkt, dem empfiehlt der Experte auch das regelmäßige Nachladen mit einem speziellen Ladegerät aus dem Zubehörhandel.


Gibt die Batterie den Geist auf, hilft nur noch ein Austausch. Doch das ist leichter gesagt als getan: «Ein Batteriewechsel war früher eine leichte Übung: Motor aus, Polklemmen lösen, Batterie austauschen, Polklemmen befestigen - fertig», umreißt Eberhard Meissner von Johnson Controls das ausgediente Verfahren. Heute sei die Batterie oft nur mit Fachwissen zu wechseln und außerdem nicht mehr einfach zu finden.


Zudem kann der Wechsel in Eigenregie unangenehme Nebenwirkungen haben: «Wer zum Beispiel vergisst, bei ausgebauter Batterie mit einem Stützakku die Bordspannung aufrechtzuerhalten, kann sein Autoradio lahmlegen», sagt ADAC-Techniker Wolframm.


Die Experten empfehlen daher, den Austausch der Batterie einer Fachwerkstatt zu überlassen. Die Experten dort vermeiden nicht nur solche Fehler, sondern kennen auch den richtigen Batterietypus fürs Auto. Hobbyschrauber müssen ihn in der Bedienungsanleitung nachschlagen.


Zwischen verschiedenen Batterien gibt es deutliche Unterschiede, allein schon in der Größe der Bauform: Was in einen Käfer passt, ist für einen dicken Mercedes nicht unbedingt geeignet. Im Fachhandel gibt es Batterien meist günstiger als in Autowerkstätten. Wolframm rät beim Kauf zu Markenware und von Billigprodukten ab.


«In Fahrzeugen mit Start-Stopp-System kann eine zu kleine Batterie dazu führen, dass die Spritsparfunktion nicht korrekt ausgeführt wird», weist Experte Meissner auf einen anderen Punkt hin. Haben Autos diese Technik an Bord, brauchen sie spezielle Batterietypen, die Kürzel wie «AGM» oder «EFB» tragen. (DPA/TMN)