Seit der Einführung des Bestellerprinzips im Juni haben viele Makler das Geschäft mit Vermietungen aufgegeben. «Es gibt einen klaren Wechsel von der Vermietung zum Verkauf», sagte Andreas Besenböck vom Immobilienverband Deutschland (IVD) der Deutschen Presse-Agentur. Daten zu möglichen Umsatzeinbrüchen seien noch nicht erhoben worden. Einer Umfrage für die Internet-Plattform Immobilienscout24 zufolge hatten rund 80 Prozent der Makler seit dem Sommer spürbare Einbußen im Bereich Vermietung. Fast die Hälfte sehe ihre wirtschaftliche Existenz gefährdet.
«Manche Makler, die sich auf Vermietung spezialisiert haben, haben Schwierigkeiten», räumte auch der Vorstandschef des Berliner IVD, Dirk Wohltorf, ein. Die Eigentümer seien zurückhaltender, seit sie die Maklerkosten nicht mehr auf den Mieter abwälzen könnten. Einige Makler hätten ihr Gewerbe deshalb komplett aufgeben müssen. Vor allem aber verabschiedeten sie sich aus der Vermietung und konzentrierten sich auf den Verkauf.
Doch nicht nur fehlende Aufträge machen den Maklern zu schaffen. Die Vermieter seien oft auch nicht mehr bereit, die bislang übliche Provision zu zahlen. In ländlichen Regionen seien zwei bis drei Monatsmieten weiter gängig, erklärte IVD-Präsident Jürgen Schick. In den stark nachgefragten Wohnungsmärkten der Großstädte bekämen Makler teils aber nur noch eine Monatsmiete oder eine Pauschalsumme für die Vermittlung. (DPA)