Studie: Finanzbranche sieht kaum Zukunft für Bitcoins

Der erste Bitcoin-Automat Portugals wird in Lissabon in Betrieb genommen. Foto: Antonio Cotrim/Archiv
Der erste Bitcoin-Automat Portugals wird in Lissabon in Betrieb genommen. Foto: Antonio Cotrim/Archiv

Digitale Währungen wie Bitcoins werden nach einhelliger Meinung von Verantwortlichen in Finanzunternehmen auch in zehn Jahren nur ein Nischendasein fristen. Das gaben 95 Prozent der befragten Geschäftsführer und Vorstände in einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom an. In der Bevölkerung gebe es dagegen ein großes Interesse. In einer im Sommer durchgeführten Befragung hätten sich 36 Prozent der Menschen vorstellen können, Bitcoins oder andere digitale Währungen zu nutzen, teilte der Bitkom am Donnerstag mit.

In der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren lag der Anteil sogar bei 53 Prozent.


Der aktuellen Studie zufolge gehen dagegen nur 2 Prozent der befragten Geschäftsführer und Vorstände davon aus, dass Bitcoins als Ergänzung zu herkömmlichen Zahlungssystemen akzeptiert werden wird. Dass es die digitale Währung im Jahr 2025 gar nicht mehr geben werde, glauben allerdings auch nur 3 Prozent der Befragten.


Eine den sogenannten Krypto-Währungen zugrundeliegende Technologie stoße in der Finanzwelt in Deutschland dagegen auf großes Interesse, sagte Bitkom-Finanzexperte Steffen von Blumröder. So ermöglichten sogenannte Blockchains Zahlungsvorgänge transparent und dezentral zu erfassen.


Als Blockchain wird eine Datenbank bezeichnet, die von allen Teilnehmern eines Transaktionssystems gemeinsam geführt wird. Dort werden alle Aktionen in einer Block-Kette gespeichert, womit Manipulationen verhindert werden sollen. «Möglicherweise werden Bitcoins als eigene Währung weiter in der Nische bleiben, die Idee der Blockchain dahinter aber Einzug in unseren alltäglichen Zahlungsverkehr nehmen», schätzt Blumröder. (DPA)