Der angeschlagene Telefonhersteller Gigaset streicht auf dem Weg zur Neuausrichtung in den kommenden Jahren fast die Hälfte seiner Arbeitsplätze. Von den derzeit weltweit 1250 Jobs sollten bis Ende 2018 schrittweise etwa 550 wegfallen, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Mit den Stellenstreichungen solle das Geschäftsfeld Schnurlostelefonen für Privatkunden wieder nachhaltig profitabel gemacht werden.
Das aus dem Siemens-Telefongeschäft entstandene Unternehmen arbeitet nach einer wechselvollen Geschichte seit einigen Jahren an einem Neustart, um die Einbrüche im Geschäft mit Schnurlostelefonen (DECT) für das Festnetz auszugleichen, die den Konzern seit Jahren belasten.
Zum Jahresbeginn hatte das Unternehmen angekündigt, mit eigenen Smartphones in den hart umkämpften Markt für Mobiltelefone einsteigen zu wollen.
Neue Wachstumsbereiche könnten aber den anhalten rückläufigen Markt für Schnurlostelefone und damit verbundene Umsatzrückgänge in diesem Geschäftsfeld «nicht vollständig kompensieren», erklärt Gigaset-Chef Charles Fränkl und betonte zugleich: «Für uns bedeutet der Unternehmensumbau und die Anpassung der Kostenstrukturen keinesfalls einen Rückzug, sondern ein besseres Einstellen auf den Markt.» Über die geplanten Einschnitte müsse man sich noch mit den Arbeitnehmervertretern einigen. Die Gespräche dazu sollen in Kürze beginnen. (DPA)