Erfolg für die CDU: Gunter Czisch wird Oberbürgermeister von Ulm

Ulm (dpa/lsw) - Der CDU-Politiker Gunter Czisch löst Ivo Gönner (SPD) als Oberbürgermeister von Ulm ab. Bei der Wahl am Sonntag lag der langjährige Ulmer Finanzbürgermeister nach vorläufigen Zahlen mit der absoluten Mehrheit von 52,9 Prozent vorne. Damit kommt es trotz des großen Kandidatenfelds nicht zu einem zweiten Wahlgang. «Ich danke Ihnen für das Vertrauen, mir ist eine große Ehre zuteil geworden», sagte Czisch bei der Wahlparty nach Auszählung der Stimmen im Rathaus. Die Konkurrenz muste sich geschlagen geben: Der Stadtrat und Landtagsabgeordnete Martin Rivoir (SPD) kam auf 29,9 Prozent, die Grünen-Stadträtin Birgit Schäfer-Oelmayer auf 7,8 Prozent.

Noch-OB Gönner war nach drei Amtszeiten und 24 Jahren im Chefsessel der Stadt nicht mehr zur Wahl angetreten. Er gratulierte seinem Nachfolger: «Czisch hat das Vertrauen der Bürger gewonnen.» Glückwünsche kamen auch aus der Landes-CDU - die schon den Blick auf die Landtagswahl wagt.


Als dringendste Themen für seinen Amtsantritt im März nächsten Jahres nannte Czisch unter anderem den Bau von bezahlbaren Wohnungen und die digitale Bürgerbeteiligung. «Das war meine Herzensangelegenheit», sagte Czisch. Er wolle mehr Menschen für die Politik interessieren - und zum Wählen bringen. Die Wahlbeteiligung lag mit knapp 43 Prozent ähnlich hoch wie bei der vergangenen Wahl vor acht Jahren. Recht abgeschlagen blieben bei der jetzigen Wahl die Kandidaten Anja Hirschel (Piraten, 4,8 Prozent), Ralf Milde (2,8), Lisa Collins (1,0) und Sevda Caliskan (0,6). 90 000 Bürger ab 16 Jahren waren zur Wahl aufgerufen, Ulm hat knapp 120 000 Einwohner.


Der CDU-Landesvorsitzende Thomas Strobl gratulierte Czisch zu seinem Wahlsieg im ersten Anlauf - mit Blick auf die Landtagswahl sei das ein sehr gutes Zeichen: «Das ist eine absolut sensationelle Leistung.» Auch CDU-Fraktionschef Guido Wolf und Thomas Bareiß, Vorsitzender der CDU Württemberg-Hohenzollern, richteten Glückwünsche aus. «Dieser Abend hat gezeigt, dass die CDU auch die Großstädte gewinnen kann», sagte Wolf, Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl. Der scheidende Amtsinhaber Gönner betonte dagegen, bei der Wahl sei es um Personen, nicht um Parteien gegangen. (DPA/LSW)