Fast jeder zweite Versicherte beklagt unzureichende Informationen über die Qualität von Ärzten und Krankenhäusern. 44 Prozent fällt es schwer, «objektive und verlässliche» Angaben darüber zu finden. Das geht aus einer Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Doch genau das wünschten sich die Befragten - und zwar in verständlicher Form. Eine bessere Verständlichkeit mahnen demnach ebenfalls fast die Hälfte der Befragten an (44 Prozent).
Unzureichende und schwer verständliche Informationen über Ärzte und Krankenhäuser werden von Versicherten seit längerem beklagt. Der Gesetzgeber reagiert mit der Krankenhausstrukturreform auf diese Kritik. Er führt für Kliniken neue Qualitätsstandards ein und verpflichtet sie zu patientenfreundlicheren Informationen darüber. Das Gesetz passierte am vergangenen Freitag den Bundesrat und tritt zum 1. Januar in Kraft.
Nach der Umfrage geben 48 Prozent an, deutliche Unterschiede bei der ärztlichen Qualität wahrzunehmen. Jeder Dritte (35 Prozent) sei sich sicher, dass es bessere und schlechtere Krankenhäuser gibt. Andererseits trauten sich 24 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten zu, die Qualität ihres Arztes sehr gut selbst beurteilen zu können, weitere 38 Prozent gehen davon aus, dass sie in den überwiegenden Fällen zu einem eigenen Urteil fähig seien.
Die stärkere Berücksichtigung von Qualitätsaspekten im Krankenhausstrukturgesetz begrüßt die TK als einen ersten Schritt hin zu einer konsequenten Qualitätsausrichtung. Das Gesetz bietet unter anderem Ansätze, Leistungen nach ihrer Qualität zu vergüten. Auch sollen die Qualitätsberichte der Kliniken patientenfreundlicher gestaltet werden.
Auch wenn Versicherte einzelne Aspekte kritisch sehen, stellt nach der Umfrage eine große Mehrheit der gesetzlich Versicherten der medizinischen Versorgung hierzulande insgesamt ein gutes Zeugnis aus: 45 Prozent fühlen sich im deutschen Gesundheitswesen gut versorgt, weitere 35 Prozent sogar sehr gut. Damit sind im Schnitt vier von fünf Versicherten mit dem hiesigen Gesundheitswesen zufrieden. Allerdings gibt es auch immer wieder Klagen, dass eines der teuersten Gesundheitswesen effektiver und leistungsstärker sein könnte. (DPA)