Adveniat eröffnet in Stuttgart bundesweite Spendenaktion

Adveniat unterstützt jährlich 2200 Projekte in Lateinamerika. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv
Adveniat unterstützt jährlich 2200 Projekte in Lateinamerika. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv

Die katholische Kirche in Deutschland hat am Sonntag mit einem Gottesdienst in Stuttgart die bundesweite Weihnachtsaktion ihres Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat eröffnet. «Wo ein Klima der Angst und Einschüchterung herrscht, ergreifen Menschen die Flucht», sagte Adveniat-Präsident und Essener Bischof Franz-Josef Overbeck. Flucht und Vertreibung seien ein weltweites und wachsendes Problem. «Die Kirche stellt sich eindeutig auf die Seite von Opfern der Gewalt.» Der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, rief zu «gutem und heilsamen Handeln» auf.

Für Arme, Kranke und Bedrängte überall auf der Welt müsse Partei ergriffen werden. Terror löse bei Menschen «lähmende Angst und Pessimismus» aus, die es zu überwinden gelte. Die Domkirche St. Eberhard war bis auf den letzten Platz besetzt und festlich geschmückt. Zum Auftakt wurden lateinamerikanische Tänze und Gesänge dargeboten. Das Vater Unser wurde gleichzeitig in Deutsch und Spanisch gesprochen.


Die Spendenaktion vor Weihnachten steht unter dem Motto «Frieden jetzt! Gerechtigkeit schafft Zukunft». Gesammelt wird Geld für den Kampf gegen Armut und Gewalt. Adveniat erhofft sich bis Weihnachten Spendeneinnahmen in Höhe von rund 39 Millionen Euro. Damit würde das Ergebnis der Vorjahre erreicht. Adveniat unterstützt jährlich 2200 Projekte in Lateinamerika.


Das Hilfswerk finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Im Fokus sind dieses Jahr Kolumbien, wo der Bürgerkrieg inzwischen sechs Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht hat, und Guatemala, wo sich ebenfalls seit Jahren vor allem viele junge Menschen auf den Weg in die USA machen. Dort hoffen sie auf Arbeitsplätze, auf eine Zukunft für sich und ihre Familien.


Die Diözese Rottenburg-Stuttgart fördert im Nordwesten Kolumbiens die Friedenserziehung von Kindern und Jugendlichen. Dort will man helfen, nach 50 Jahren Bürgerkrieg «ein friedliches, für die heutige Jugend lebenswertes Kolumbien aufzubauen», hatte Bischof Fürst vorab erklärt. (DPA/LSW)