Die Nutzung von Audi-Motoren hat Porsche mit in die Diesel-Affäre gezogen - zu einem Streit hat das nach Darstellung der Stuttgarter Volkswagen-Tochter aber nicht geführt. «Von Zwist unter Konzerntöchtern kann keine Rede sein», sagte ein Porsche-Sprecher am Freitag in Stuttgart. Zuletzt hatte der Sport- und Geländewagenbauer eingestehen müssen, dass etwa 13 000 mit einem Audi-Dieselmotor ausgestattete Porsche-Cayennes eine in den USA unerlaubte Software an Bord haben.
Man sei in engem Kontakt mit Audi, um die Vorwürfe aufzuarbeiten und Lösungsansätze anzugehen, sagte der Porsche-Sprecher.
Das «Handelsblatt» hatte zuvor eine Porsche-Verlautbarung veröffentlicht, die auf wachsende Ungeduld in Stuttgart schließen lässt: «Porsche wartet auf detaillierte Informationen des Motor-Lieferanten, Audi AG, was die nötigen Schritte angeht, um den Drei-Liter-Motor zu korrigieren.» Der Sprecher bestätigte das Zitat, es stamme aus einem Schreiben von Porsche-Anwälten in den USA.
Der Verhältnis zwischen Porsche und Audi ist traditionell nicht unproblematisch - in der Zielkundschaft gibt es deutlich mehr Überschneidungen als etwa zwischen Porsche und dem Massenhersteller VW. Bevor die Porsche AG 2009 zur VW-Tochter wurde, hatte man den Konkurrenzkampf mit offenem Visier geführt. Seither sind beide Marken stärker aufeinander angewiesen. 2012 schlüpfte das operative Geschäft von Porsche vollständig unter das Volkswagen-Konzerndach. (DPA)