Serebrennikow inszeniert «Salome» in Stuttgart

Der russische Regisseur Serebrennikow inszeniert «Salome» in Stuttgart. Foto: B. Weißbrod/Archiv
Der russische Regisseur Serebrennikow inszeniert «Salome» in Stuttgart. Foto: B. Weißbrod/Archiv

Unter dem Eindruck der Gewalt des Islamischen Staates zeigt der russische Kultregisseur Kirill Serebrennikow in Stuttgart am Sonntag seine Version der Oper «Salome». Der 46-Jährige hat die Geschichte um die junge Frau Salome von Richard Strauss, die den Kopf ihres Geliebten verlangt, in eine von Wohlstand verwöhnte Welt verlegt, in der islamische Einflüsse immer stärker werden. Die abgestumpfte Salome sieht sich hier etwa auch Fernsehbildern blutiger Gewaltexzesse radikaler Islamisten ausgesetzt.

«Wir haben heute globale Ungerechtigkeiten, Zivilisationen prallen aufeinander, die einander in der nächsten Zeit nicht verstehen werden», sagte Serebrennikow mit Blick auf seine Inszenierung. Das Konzept, die Handlung in einen muslimischen Kontext einzubetten, ist mehr als ein Jahr alt und keine Reaktion auf den Terror in Paris.


Der in Russland auch wegen seiner Filme bekannte Regisseur hat zudem die Kostüme für die Stuttgarter Oper entworfen. Neben seinen Arbeiten unter anderem am Bolschoi Theater in Moskau und im Ausland leitet er in der russischen Hauptstadt das Gogol-Kulturzentrum, das er als ein Platz der Freiheit in seinem Land lobt. (DPA/LSW)