Nach einer Explosion in einer Wohnung in Karlsruhe sind vier Leichen gefunden worden - die Polizei schließt eine Familientragödie nicht aus. Unter den Toten sind zwei Kinder. Die Hintergründe des Falls waren auch am Samstag zunächst unklar, wie die Polizei mitteilte. Ob alle Toten zu einer Familie gehören und womöglich noch vor der Explosion ihrer Wohnung durch Gewalt starben, konnten die Ermittler noch nicht klären. Die Polizei war am Freitagabend nach einem Hinweis zu der Wohnung ausgerückt.
Als die Beamten eintrafen, kam es zu der Detonation im zweiten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses. Feuerwehrleute fanden in der ausgebrannten Wohnung schließlich vier Leichen, die noch nicht identifiziert sind. «Es spricht einiges dafür, dass es eine Familientragödie sein könnte», sagte ein Polizeisprecher am Abend.
Die Toten sollen womöglich noch am Samstag obduziert werden. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten im Tagesverlauf Einzelheiten mitteilen.
Nach der Detonation hatten sich die anderen Hausbewohner alleine in Sicherheit bringen können.
Verletzt wurde niemand. Die Betroffenen konnten am Samstag in ihre Wohnungen zurück. «Von statischer Seite her gibt es keine Bedenken», sagte ein weiterer Sprecher. Die Feuerwehr habe sich das Haus nochmals angesehen und so entschieden. Insgesamt gibt es in dem Gebäude acht Wohnungen.
Bei der Verpuffung, deren Ursache noch nicht geklärt ist, war ein Schaden von mindestens 50 000 Euro entstanden. «Der Balkon ist wie weggesprengt», schilderte ein Polizeisprecher die Lage vor Ort. Das Haus steht in einer guten Wohngegend. Vor dem Gebäude lagen nach dem Unglück unzählige Trümmerteile.
Die Mutter einer Schülerin, die mit einem Familienmitglied befreundet war, hatte am Abend vergeblich an der Wohnungstür der Familie geklingelt. Weil trotz eingeschalteten Lichts niemand aufmachte, informierte die Frau die Polizei. Als die Beamten am Haus eintrafen, kam es zu der Explosion.
Die Feuerwehr war mit rund 40 Einsatzkräften und 11 Fahrzeugen am Brandort. Das Feuer war nach Polizeiangaben schnell gelöscht. Seither sichern Spezialisten in der Wohnung Spuren. (DPA)