Der Bio-Händler Alnatura kommt nach Angaben von Firmenchef Götz Rehn beim schwierigen Wechsel vom langjährigen Großkunden dm zum neuen Partner Edeka gut voran. Man habe nach dem Bruch mit dm, das eine eigene Bio-Linie gestartet hatte, zwar mit erheblichen Umstellungen in der Organisation zu tun, sagte Rehn der «Welt am Sonntag». Aber die Edeka-Märkte - von selbstständigen Kaufleuten geführt - zeigten großes Interesse am Alnatura-Sortiment: «Die bisherigen Bestellungen sind sehr ermutigend.»
Das Unternehmen aus dem hessischen Bickenbach plane darüber hinaus einen Ausbau seiner eigenen Filialen. Nach der für Anfang 2016 vorgesehenen Eröffnung des einhundertsten Alnatura-Marktes peilt Rehn im weiteren Jahresverlauf zehn bis zwölf zusätzliche Standorte an.
Die Auslistung bei dm nannte der Firmenchef «eine Überraschung, und keine sehr angenehme». 90 Alnatura-Angebote habe die Drogeriekette aus Karlsruhe mittlerweile aus ihren Regalen genommen.
Am vergangenen Donnerstag hatte Alnatura Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September) vorgelegt. Der Umsatz wuchs um zehn Prozent auf 760 Millionen Euro. Zum Gewinn äußerte sich das Unternehmen nicht. Alnatura intensivierte zuletzt den Online-Handel, weitete das Geschäft in Österreich und der Schweiz aus und ging eine Vertriebspartnerschaft mit dem größten deutschen Lebensmittelhändler
Edeka ein. Die Zahl der Verkaufsstellen für Alnatura-Produkte im In- und Ausland verdoppelte sich so im Geschäftsjahr 2014/2015 auf 7500. Die Zahl der Mitarbeiter bei Alnatura stieg um mehr als
200 auf 2530. (DPA)