Die Turbulenzen der Finanzkrise im Herbst 2008 sind Thema beim Porscheprozess, der heute fortgesetzt wird. Der Wirtschafts-professor Hans-Peter Burghof stellt vor dem Stuttgarter Landgericht den zweiten Teil eines Gutachtens vor, das die Wirkung von damaligen Porsche-Verlautbarungen auf den VW-Börsenkurs beleuchtet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem damaligen Porschechef Wendelin Wiedeking und seinem Stellvertreter Holger Härter Marktmanipulation vor.
Sie sollen in Pressemitteilungen und Zitaten in Zeitungsartikeln die geplante Übernahme von VW verschleiert haben.
Durch diese Verschleierung - so die Staatsanwaltschaft - hätten die Angeklagten auf den Börsenpreis eingewirkt. Wiedeking und Härter bestreiten alle Vorwürfe.
Gutachter Burghof hatte den ersten Teil seiner Analyse bereits am Donnerstag vorgestellt, die Staatsanwaltschaft konnte ihre Vorwürfe nicht erhärten. Der Prozess gibt einen Rückblick auf die Übernahmeschlacht zwischen VW und Porsche 2008/2009. Damals wollte der kleine Sportwagenbauer Porsche den Branchenriesen VW übernehmen. Doch die Stuttgarter Firma überhob sich, VW machte am Ende den Luxusauto-Hersteller seinerseits zur Tochterfirma. (DPA)