Schon mehrmals ist der Start des Bahnprojektes Stuttgart 21 verschoben worden. Damit dies mit dem derzeitigen Termin Ende 2021 nicht wieder passiert, haben die Projektpartner eine Steuerungsgruppe gebildet. Die Vertreter der Bauherrin Bahn und der weiteren Finanziers von Land, Stadt und Region Stuttgart sollen sich künftig darum kümmern, dass Baugenehmigungen zügig erfolgen. Das kündigte Bahn-Vorstand Volker Kefer am Mittwoch in Stuttgart an.
Insbesondere bei der Planänderung um den neuen Fernbahnhof am Flughafen, für die das Eisenbahnbundesamt grünes Licht geben muss, sei das Zeitfenster kritisch. Dort bestehe ein Verzug von drei Monaten.
Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), der schon einmal einen Starttermin für 2025 prognostiziert hatte, wagte keine Vorhersagen mehr. «Man wird am Ende sehen, wer richtig lag», sagte der Kritiker des bis zu 6,5 Milliarden Euro teuren Vorhabens.
Der alle sechs Wochen tagende Steuerungskreis soll etwa fehlende Unterlagen beibringen. Bei der schnellen Schienenverbindung zwischen Nürnberg und Berlin sei ein solches Verfahren bereits erfolgreich gewesen, berichtete Kefer. Überdies soll eine enge Abstimmung und detaillierte Ablaufplanung mit den Firmen die Bauzeiten optimieren.
Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) betonte das Interesse aller, dass der Zeitplan eingehalten werde. Aber es gelte auch: «Am Ende ist die Bahn verantwortlich für die Frage, ob sie in der Zeit richtig baut.» Die Landeshauptstadt und das Land hatten mehrfach betont, dass sie ihre Beiträge zu dem Projekt unter keinen Umständen aufstocken.
Bei anderen Abschnitten des Projektes ist der Baufortschritt schneller als geplant, wie Kefer sagte. So seien bereits im Oktober zehn Kilometer Tunnel gebaut worden, ein Ziel, das erst für Ende des Jahres angepeilt war. Auch bei der Neubaustrecke nach Ulm gehe es schneller als gedacht voran. «Das liegt daran, das wir keine unliebsamen Überraschungen beim Untergrund erlebt haben», sagte Kefer.
Als nächsten Meilenstein kündigte der Bahn-Vorstand die Grundsteinlegung für die Bodenplatte des Bahnhofstrogs spätestens Anfang des kommenden Jahres an. Bislang seien von den Gesamtkosten 1,5 Milliarden Euro abgeflossen. (DPA/LSW)