Roboter gehören zunehmend zum Klinikalltag im Südwesten. Im vergangenen Jahr seien in Baden-Württemberg rund 1500 Operationen mit Hilfe eines Roboters vorgenommen worden, teilte die Techniker Krankenkasse (TK) in Stuttgart unter Hinweis auf Daten des Statistischen Bundesamtes mit. Damit habe sich die Zahl seit dem Jahr 2010 in etwa verdoppelt. Derzeit werde in 15 baden-württembergischen Krankenhäusern mit Robotern operiert, vor allem bei urologischen Problemen wie Prostatakrebs.
Von dem Roboter versprechen sich laut TK viele Operateure mehr Präzision als von der menschlichen Hand. Sie steuern den Roboter mit Hilfe einer Konsole, über die Roboter-Arme und die damit
verbundenen Instrumente bewegt werden. An einen Bildschirm verfolgt der Arzt das Geschehen. Die Kamera sowie die Instrumente werden über mehrere kleine Einstiche in die Bauchdecke
eingeführt.
Die Kosten für den Einsatz der knapp eine Millionen Euro teuren OP-Roboter erhalten die Kliniken nach TK-Angaben zunehmend von den Krankenkassen vergütet. Derzeit sind diese Kosten bereits in 30 Fallpauschalen enthalten, die Kliniken mit den Kassen abrechnen können. Im Jahr 2013 war das nur bei drei Fallpauschalen der Fall.
TK-Landeschef Andreas Vogt wies allerdings darauf hin, dass bislang Studien fehlen, in denen der Vorteil von Operationen mit Robotern klar belegt wurde. «Die Roboter sollen nicht nur den Kliniken als Marketing-Instrument dienen, sondern tatsächlich die medizinische Versorgung verbessern.» Um dies zu überprüfen, müssten die Kliniken die Ergebnisse der Operationen evaluieren und diese veröffentlichen. (DPA/LSW)