
Baden-Württemberg gibt aus Sicht von Grün-Rot die rote Laterne bei der Windkraft mit dem Bau von aktuell 121 Anlagen ab. «Mir ist wirklich ein Wackerstein vom Herzen gefallen», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Die Anlagen kommen auf eine installierte Leistung von 336 Megawatt. Zum Vergleich: Beim im Rückbau befindlichen Atomkraftwerk Obrigheim betrug die Leistung 350 Megawatt. Die Investitionen für die Windräder betragen nach Angaben von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) eine halbe Milliarden Euro.
Überdies seien im laufenden Jahr 58 Anlagen genehmigt und Anträge für 99 weitere gestellt worden, sagte Untersteller. Derzeit lägen den Behörden Anträge für insgesamt rund 240 Windkraftanlagen
vor. Der Grüne warf der CDU-geführten Vorgängerregierung in Sachen Windkraft Blockade vor. Das alte Landesplanungsgesetz habe in 99 Prozent der Landesfläche Windkraft nicht erlaubt. Die grün-rote
Landesregierung Habe aus der «Verhinderungsplanung» eine «Ermöglichungsplanung» gemacht.
Vorwürfe, die Auflagen seien zu hoch und die Genehmigungsverfahren zu lang, wies er mit dem Hinweis auf eine bundesweite Studie zurück. Nach dieser vergehen zwischen Beginn der Planung und Inbetriebnahme im Schnitt fünfeinhalb Jahre. Baden-Württemberg unterschreitet nach Worten Unterstellers diesen Wert. In absehbarer Zeit seien im Südwesten Anlagen mit insgesamt 1200 Megawatt in Betrieb; damit seien 50 Prozent der Erzeugungsleistung aus Windkraft erreicht, die Grün-Rot für das Jahr 2020 angestrebt hatte. (DPA/LSW)