Berufsunfähigkeitsversicherung - Das sollten Sie wissen.

Für die meisten Berufstätigen ist die eigene Arbeitskraft der wahrscheinlich wertvollste Besitz. Das Statistische Bundesamt hat diesbezüglich berechnet, dass ein heute 40-Jähriger durchschnittlich rund 1,4 Millionen Euro während seines Arbeitslebens verdient. Allerdings scheidet jeder fünfte Arbeitnehmer vorzeitig aus dem Berufsleben aus, weil Körper oder Seele nicht mehr mitmachen. Dann droht Verdienstausfall und ohne ausreichenden Versicherungsschutz auch Verarmung. Aus diesem Grunde empfehlen Versicherer und Verbraucherschützer in seltener Einmütigkeit den Abschluss einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Doch nur eine Minderheit von rund 25 Prozent der Berufstätigen hat diesen Rat bisher befolgt. Die Gründe sind vielschichtig.

Vielen Nicht-Versicherten ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu teuer.

 

Dies ist nachvollziehbar, denn je später man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, desto höher wird der Beitrag. Außerdem haben die BU-Versicherer in den letzten Jahren immer mehr Berufsgruppen zur Beitragskalkulation eingeführt. Dadurch wurde der BU-Schutz für Akademiker und Büroangestellte immer preiswerter – für körperlich bzw. handwerklich Tätige dagegen immer teurer. Auch bei Vorerkrankungen oder risikobehafteten Hobbys (z.B. Flugsport, Kampfsport oder Motorsport) erheben die Versicherer gern Risikozuschläge. Im Extremfall kann es auch zur Ablehnung des Antrags kommen.

 

Deshalb ist es wichtig, den BU-Schutz so zeitig wie möglich zu beantragen. Dann ist der Beitrag meist noch günstig. Außerdem hat man üblicherweise in jungen Jahren noch den besten Gesundheitszustand. Wer einen handwerklichen bzw. körperlich anstrengenden Beruf erlernen oder ausüben will, sollte sich möglichst noch als Schüler – also noch vor Beginn der handwerklichen Ausbildung bzw. Tätigkeit – gegen Berufsunfähigkeit versichern. So kann man sich den günstigeren Beitrag für die gesamte Versicherungsdauer sichern, sagt z.B. Versicherungsmakler Gerd Kemnitz auf seiner Website.

 

Akademiker und Büroangestellte unterschätzen das Risiko einer Berufsunfähigkeit.

 

Insbesondere Personen ohne körperlich anstrengende Tätigkeit vermuten oft Rückenleiden und Unfälle als hauptsächliche Ursachen von Berufsunfähigkeit und glauben daher, sie würden wahrscheinlich nie berufsunfähig werden. Die Realität sieht jedoch anders aus, wie beispielsweise ein Blick in die Liste der Leistungsfälle zeigt. Tatsächlich sind aber inzwischen psychische Erkrankungen mit ca. 30% Hauptursache einer Berufsunfähigkeit. Und diese machen bekanntlich auch vor Akademikern und Büroangestellten nicht halt. Unfälle spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Die Angaben hierfür schwanken zwischen 5 und 10 %. Deshalb stellt auch eine eventuell vorhandene Unfallversicherung keinen wirksamen Schutz vor Berufsunfähigkeit dar.

 

Versicherungen zahlen im Ernstfall sowieso nicht.

 

Gelegentlich informieren Medien über Fälle, in denen BU-Versicherer dem Betroffenen die Versicherungsleistungen verweigern. Dies schadet dem Ruf der Berufsunfähigkeitsversicherung und veranlasst manchen Interessenten, auf diese wichtige Absicherung zu verzichten. Gründe für derartige Leistungsverweigerungen sind häufig schlechte Versicherungsbedingungen oder eine Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht seitens des Antragstellers. Denn im Antragsformular einer BU-Versicherung wird nach Erkrankungen der letzten 5 bzw. 10 Jahre gefragt und diese Fragen muss der Antragsteller unbedingt vollständig und wahrheitsgemäß beantworten. Wer hier bewusst oder unbewusst Angaben verschweigt, riskiert seinen Versicherungsschutz. Um das Risiko einer Anzeigepflichtverletzung zu minimieren, sollte man vor Beantwortung der Gesundheitsfragen unbedingt Einblick in seine Patientenakte nehmen. Aus den unterschiedlichsten Gründen entdecken Antragsteller dabei nicht selten Diagnosen, von denen sie bisher nichts wussten.

 

Außerdem sollte man beim Abschluss der BU-Versicherung nicht nur auf den Preis, sondern vorrangig auf gute Versicherungsbedingungen achten. Wer sich hierbei überfordert fühlt, sollte einen auf Berufsunfähigkeitsversicherungen spezialisierten Versicherungsmakler zu Rate ziehen. Diese sind nicht an eine bestimmte Versicherungsgesellschaft gebunden und können durch Vergleichen der verschiedenen Versicherungsbedingungen einen optimalen Tarif vorschlagen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, mit einer Risikovoranfrage herauszufinden, ob der gewünschte Versicherungsschutz trotz eventuell erlittener Vorerkrankungen oder risikobehafteter Hobbys ohne Risikozuschläge oder Leistungsausschlüsse möglich ist.

 

Zusammenfassung:

 

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit guten Versicherungsbedingungen ist für alle wichtig, die zur Erhaltung ihres Lebensstandards auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind. Trotzdem ist die Mehrheit der Berufstätigen nicht ausreichend gegen die finanziellen Folgen einer eventuellen Berufsunfähigkeit abgesichert. Hierfür gibt es im wesentlichen zwei Gründe: Finanzielle Gründe und Fehlinformiertheit. Deshalb sollte man sich frühzeitig informieren und die geeignete Berufsunfähigkeitsversicherung in jungen Jahren abschließen – noch bevor sich erste gesundheitliche Beschwerden eingestellt haben und bevor ein so genannter Risikoberuf erlernt bzw. ausübt. Danach kann es wirklich teuer bis unbezahlbar werden.

 

Szenario 7