
Die Tunnelbohrmaschine «Giulia» ist am Ziel: Nach über 2000 Metern Wühlarbeit unter den Straßen der Karlsruher Innenstadt erreichte sie am Montag den Zielschacht. Der Bau des Tunnels, mit dem die Straßenbahnen im Rahmen des Verkehrsprojektes «Kombilösung» unter die Erde gebracht werden sollen, hatte Mitte November vergangenen Jahres begonnen. Seitdem fräste sich «Giulia» rund um die Uhr durch das Erdreich in 14 Metern Tiefe.
Pro Tag habe sie sich dabei durchschnittlich etwa 12 bis 13 Meter vorwärts bewegt, berichtete der Geschäftsführer der für die Bauarbeiten zuständigen Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig), Uwe Konrath.
Die über 100 Tunnelarbeiter, Ingenieure und Sachverständigen hatten auch mit Rückschlägen zu kämpfen: Zweimal stand «Giulia» still, weil sie sich einmal festgefressen und ein anderes Mal ein unterirdisches Loch verursacht hatte, das erst stabilisiert werden musste. «Insgesamt sind wir aber im Zeitplan geblieben», sagte Konrath. In den nächsten Wochen soll die 80 Meter lange Tunnelbohrmaschine abgebaut und für den Rücktransport vorbereitet werden.
Frühestens von Ende 2018 an können die Straßenbahnen zwischen Durlacher Tor und Mühlburger Tor unterirdisch verkehren. Die zentrale Einkaufsstraße Kaiserstraße verwandelt sich dann in eine Flaniermeile. Bei der Kombilösung wird neben dem Straßenbahn-Tunnel unter der Kaiserstraße noch ein kleinerer Tunnel nach Süden gebaut und die Kriegsstraße umgebaut. Die Kosten liegen bei rund 760 Millionen Euro. (DPA/LSW)