
Das Land Baden-Württemberg pocht auf eine eigene Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren. Solche Teststrecken seien für die Autoindustrie sehr wichtig, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den «Stuttgarter Nachrichten» (Samstag). Die Idee ist, dass das Auto der Zukunft Signale der Fahrbahn empfängt und so schon Kilometer im Voraus weiß, wo es nass oder glatt wird oder vielleicht etwas auf der Straße liegt. Das soll helfen, Staus und Unfälle zu vermeiden.
Baden-Württemberg und Niedersachsen hätten Straßen für eine eigene Teststrecke angemeldet, doch der Bund habe abgelehnt, sagte Hermann. Stattdessen werde es auf der A9 in Bayern ein solches
digitales Testfeld geben. «Deutschland ist größer als Bayern», sagte Hermann. Das Land werde «weiter an diesem Thema dranbleiben».
Der «Heilbronner Stimme» sagte Hermann, es werde vermutlich noch lange dauern, bis fahrerlose Autos auf die Straße kämen. Die Industrie unterschätze die Umsetzungsprobleme gewaltig. Er glaube, dass es in der Bevölkerung erhebliche Widerstände gegen selbstfahrende Autos gebe. Die Herausforderung liege darin, das Vertrauen der Menschen in diese Technik zu gewinnen. Zudem müssten rechtliche Fragen wie die der Haftung bei Unfällen geklärt werden. (DPA/LSW)