
Baden-Württembergs Industrie- und Handels-kammertag (BWIHK) warnt davor, der möglichen Schiefergasförderung einen Riegel vorzuschieben. «Die Förderung von vornherein abzulehnen, anstatt die Möglichkeiten genau zu prüfen - das halte ich für gefährlich», sagte der BWIHK-Präsident Peter Kulitz der Deutschen Presse-Agentur. Der Industriestandort Baden-Württemberg sei abhängig von Energie-importen. Zumindest theoretisch könnte Schiefergas als heimische Energiequelle positiv sein, da es ein Beitrag zur Energiesicherheit wäre, betont der Industriemanager.
In den USA hat die Förderung mit der umstrittenen Fracking-Methode zu niedrigen Energiepreisen und einer Industrie-Renaissance geführt. Umweltschützer warnen vor Gefahren für das Grundwasser,
auch die Landesregierung sieht das Thema kritisch.
Eine Förderung im großen Stil in Deutschland ist vor allem wegen strenger Gesetze derzeit nicht absehbar. In Baden-Württemberg werden in der Bodensee-Region nennenswerte Schiefergas-Bestände vermutet. Eine britische Firma hatte ihre Erkundungs-Lizenzen für zwei Gebiete dort 2014 zurückgegeben. Neue Anträge zum Fracking am Bodensee und in Oberschwaben liegen laut Regierungspräsidium Freiburg nicht vor.
Explizit für die umstrittene Förderung ist BWIHK-Chef Kulitz nicht. Es müsse noch mehr geforscht werden, ob eine Förderung in Deutschland ohne Schäden für die Umwelt möglich sei, sagt auch er. (DPA/LSW)