
Stuttgart (dpa/lsw) - Die grün-rote Landesregierung hat vor gegenseitigen Anschuldigungen bei der Debatte um die Unterbringung von Flüchtlingen gewarnt. «Allen ist der Ernst der Lage längst bewusst», sagte ein Regierungssprecher am Samstag in Stuttgart. «Wenn wir alle konstruktiv zusammenarbeiten, Land, Bund und Kommunen sich als Verantwortungsgemeinschaft verstehen, die Herausforderung gemeinsam angehen und auf das Schwarze-Peter-Spiel verzichten, dann werden wir sie auch stemmen.»
Gemeindetags-Präsident Roger Kehle hatte sich am Freitag in einem offenen Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Innenminister Thomas de Maizière (CDU) gewandt und darin
erneut von einem «Krisenmodus» gesprochen, in dem sich Städte und Gemeinden befänden. Er forderte neben einer Beschleunigung und Vereinfachung der Verfahren unter anderem die Erhöhung der
Mitarbeiterzahl beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Vom Städtetag erhielt Kehle Unterstützung. Hauptgeschäftsführerin Gudrun Heute-Bluhm sagte, in Grundzügen sei man einer
Meinung.
Der Regierungssprecher sagte, man teile die Sorgen der Kommunen. Er warnte aber: Offene Briefe seien nicht immer zielführend. Die nächste Sitzung des Lenkungskreises zur Flüchtlingsfrage, an der auch kommunale Spitzenverbände teilnähmen, finde nächste Woche statt. (DPA/LSW)