Trauer um Mayer-Vorfelder: «Einer, der kämpfen konnte»

Der ehemalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. Foto: Arne Dedert/Archiv
Der ehemalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder. Foto: Arne Dedert/Archiv

Streitbar, kämpferisch - aber auch zuverlässig und gradlinig: So würdigen prominente Landespolitiker Gerhard Mayer-Vorfelder, der am Montag im Alter von 82 Jahren in einem Stuttgarter Krankenhaus gestorben ist. Der CDU-Politiker war von 1976 bis 1998 Mitglied der Landesregierung, erst als Staatssekretär, dann als Kultus- und dann als Finanzminister. Stimmen zu seinem Tod:



CDU-LANDESCHEF THOMAS STROBL UND CDU-SPITZENKANDIDAT GUIDO WOLF: «Die CDU Baden-Württemberg hat eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten verloren - einen Kämpfer, der keiner Auseinandersetzung aus dem Weg ging. Kampfeslustig, furchtlos und gerne provozierend, verlässlich und standhaft: So hat Gerhard Mayer-Vorfelder Debatten geführt und Politik gemacht. «MV» war ein echter Macher und ein absolut verlässlicher Kamerad, dem es nicht um Konvention ging, sondern immer um die Sache.»


MINISTERPRÄSIDENT WINFRIED KRETSCHMANN (GRÜNE): «Mayer-Vorfelder war auch in der Politik ein Mann mit Sportsgeist - einer der kämpfen, aber auch einer der Niederlagen einstecken und gleich danach zu neuen Taten aufbrechen konnte. Er war zu seiner aktiven Zeit der Lieblingsgegner der Grünen, und das galt auch umgekehrt. Wir haben uns harte Gefechte geliefert. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik hat sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen uns entwickelt.»


LANDTAGSPRÄSIDENT WILFRIED KLENK (CDU): «Mit Gerhard Mayer-Vorfelder verliert das Land Baden-Württemberg und die gesamte Bundesrepublik eine markante Persönlichkeit, die im öffentlichen Leben Außergewöhnliches geleistet hat. Mit seiner engagierten, unverwechselbaren Art hat er sich in der Politik wie auch im Sport Respekt und Anerkennung verschafft.»


SPD-LANDTAGSFRAKTIONSCHEF CLAUS SCHMIEDEL: «Mayer-Vorfelder war immer klar positioniert, und deshalb konnte man sich an seiner Person reiben oder ihn mögen. Mayer-Vorfelder hat den politischen Streit geliebt und ging keiner Auseinandersetzung aus dem Weg. Er konnte keilen und kräftig austeilen, aber auch einstecken, ohne beleidigt oder nachtragend zu sein.»


VIZE-REGIERUNGSCHEF NILS SCHMID (SPD): «Das Land verliert mit Gerhard Mayer-Vorfelder einen Vollblutpolitiker. Einen, der stets vollen Einsatz gezeigt hat - ob im Landtag, am Kabinettstisch oder am Fußballfeld. Er war eine Persönlichkeit, ein streitbares Original mit Ecken und Kanten, der auch polarisierte, aber nie seine Ziele aus dem Blick verlor. Persönliche Begegnungen mit ihm - ob bei der Weihnachtsfeier des Ministeriums, bei gesellschaftlichen oder politischen Veranstaltungen - habe ich immer geschätzt.»


FDP-LANDESCHEF MICHAEL THEURER: «Gerhard Mayer-Vorfelder hat in seiner Zeit als Kultus- und Finanzminister die Politik des Landes mitgeprägt und mit seiner streitbaren Art oft Diskussionen ausgelöst. Klare Kante war sein Markenzeichen, und er stritt gerne engagiert für seine Positionen. In der Politik hatte er das, was im Fußball den starken Stürmer ausmacht: den klaren Zug zum Tor! Da, wo er war, war es nie langweilig.»


STUTTGARTS OBERBÜRGERMEISTER FRITZ KUHN (GRÜNE): «Gerhard Mayer-Vorfelder war ein streitbarer und leidenschaftlicher Mensch, als Politiker wie als Sportfunktionär. Ich persönlich habe seine Art der politischen Debatte, das Ringen um Präzision in der Argumentation, sehr geschätzt und ihn als aufrechten, geradlinigen und menschlichen Gesprächspartner geachtet.» (DPA/LSW)