
Die Trockenheit in den vergangenen Monaten wird die Weinbauern nach Einschätzung des Württembergischen Weinbauverbands bis zu einem Fünftel ihres Ertrags kosten. Das gesamte Weinanbaugebiet sei davon betroffen, sagte Verbandspräsident Hermann Hohl der «Stuttgarter Zeitung» (Montag). Der Regen am Wochenende habe die Dramatik zwar gemildert, aber seit April habe es weniger als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge gegeben. In Heilbronn etwa seien dies fast 200 Liter pro Quadratmeter, die den Pflanzen fehlten.
Das lasse sich vermutlich auch nicht mehr ausgleichen, weil die Wachstumsphase eigentlich abgeschlossen sei.
Der Verband zählt Anbauflächen von rund 11 500 Hektar. Württemberg gilt als das viertgrößte Anbaugebiet in Deutschland. Anders als bei den Top 3 liegt der Rotweinanteil mit mehr als 70 Prozent über dem von Weißwein. Zu den gängigsten Rebsorten zählt der Trollinger.
Der Vorsitzende vom württembergischen Landesverband der Deutschen Prädikatsweingüter, Markus Drautz, sagte, bei manchen Sorten rechne er mit Einbußen von bis zu 50 Prozent. «Aber der Lemberger freut sich über das Klima», sagte er dem Blatt. Ihm dient das vergleichsweise heiße Jahr 2003 als Beispiel, weil damals der Rotwein stark vom Wetter profitierte. (DPA/LSW)