
Trotz des Mindestlohns hat sich an den Finanzhilfen für Beschäftigte im Südwesten kaum etwas verändert. «Die erhoffte Wirkung, dass durch den Mindestlohn die Zahl der Aufstocker erkennbar reduziert wird, ist für Baden-Württemberg bisher nicht eingetroffen», sagte der Chef der Arbeitsagentur in Baden-Württemberg, Christian Rauch, den «Stuttgarter Nachrichten» (Montag). «Ursache dafür dürfte vor allem sein, dass die Gründe für die Aufstockung in der Regel in der Familiengröße oder in Arbeitszeiteinschränkungen zu suchen sind.»
Für Menschen, die von ihrem Gehalt nicht leben können und auf Unterstützung angewiesen sind, hat der Staat nach Angaben der Zeitung im vergangenen Jahr im Südwesten rund 24 Millionen Euro
ausgegeben. Das seien 5,1 Prozent mehr als 2013 gewesen.
Auch Matthias Hickl vom Statistischen Landesamt sagte: «Im Gesamtdurchschnitt der Beschäftigten, auch in den unteren Leistungsgruppen, liegen die Durchschnittsverdienste in allen Branchen oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro.»
Nach älteren Angaben der Statistiker lag der Bruttojahresverdienst Vollzeitbeschäftigter in Baden-Württemberg im Jahr 2014 durchschnittlich bei 50 090 Euro. Damit liegt das Land der Zeitung zufolge auf Platz drei hinter Hamburg (52 950 Euro) und Hessen (52 199), gefolgt von Bayern (49 417). Die Schlusslichter seien Thüringen (34 816) und Mecklenburg-Vorpommern (33 870). (DPA/LSW)