Google bekommt neues Konzerndach mit dem Namen Alphabet

Google will den eigenen Konzern mächtig umstrukturieren. Dadurch soll das Unternehmen transparenter werden. Foto: Daniel Deme
Google will den eigenen Konzern mächtig umstrukturieren. Dadurch soll das Unternehmen transparenter werden. Foto: Daniel Deme

Die Google-Gründer wirbeln das Unternehmen kräftig durcheinander. Das Web-Geschäft mit dem Namen Google soll unter das Dach einer neuen Mutterfirma schlüpfen. Die hochprofitable Kernsparte wird damit von riskanten Unterfangen wie Roboter-Autos entkoppelt. Der Internet-Riese Google wird radikal umgebaut. Das angestammte Web-Geschäft mit der Suchmaschine und der Online-Werbung soll von neuen Unternehmungen wie selbstfahrenden Autos oder Drohnen abgetrennt werden. 

Monaten immer mehr Verantwortung übertragen bekam. Die heutigen Google-Aktionäre bekommen stattdessen Aktien von Alphabet. Der Umbau soll später in diesem Jahr angestoßen werden. Beim Web-Geschäft unter dem Namen Google sollen auch die Video-Plattform YouTube, das meistgenutzte Smartphone-System Android, die Apps, die digitalen Karten sowie die dazugehörende technische Infrastruktur bleiben. Getrennt davon kommen als eigenständige Bereiche unter anderem die Gesundheitstochter Calico, der Startup-Finanzierer Google Ventures oder der Glasfaser-Netzbetreiber Fiber unter das Alphabet-Dach.


Alphabet sei im Grunde eine Ansammlung von Unternehmen, erklärte Page. «Uns gefiel der Name Alphabet, weil er eine Kollektion von Buchstaben bedeutet, die für die Sprache stehen, zu den wichtigsten Innovationen der Menschheit gehören und der Kern davon sind, wie wie in der Google-Suche indizieren.» Investoren hatten sich schon lange Sorgen darüber gemacht, dass die Zukunftsprojekte viel Geld verschlingen - während der Löwenanteil des Geldes nach wie vor im Kerngeschäft mit Online-Werbung im Umfeld der Internet-Suche erwirtschaftet wird.


Schließlich demonstrierte zum Beispiel der bisherige Misserfolg der Datenbrille Google Glass, dass man mit großen Wetten auf die Zukunft auch viel Geld verlieren kann. Die Anleger hoffen nun auf klarere Verhältnisse und ließen die Google-Aktie nachbörslich um sechs Prozent steigen. Google-Finanzchefin Ruth Porat, die von der Wall Street kam, wird bei Alphabet in der selben Position arbeiten. «Wir glauben schon lange, dass Unternehmen es sich mit der Zeit damit bequem machen, dieselben Dinge zu tun, nur kleinere Veränderungen vorzunehmen», schrieb Page.


Die Google-Gründer wollten «neue Dinge anfangen». Die einzelnen Unternehmen sollten innerhalb von Alphabet eigenständig agieren. «Der ganze Sinn liegt darin, dass die Alphabet-Firmen ihre Selbstständigkeit haben und eigene Marken entwickeln sollen.» (dpa)


Blogeintrag von Page

Mitteilung an die SEC