Ein enttäuschend verlaufenes Autogeschäft insbesondere in China hat am Dienstag die BMW-Aktie auf Talfahrt geschickt. Da half es auch nichts, dass es im zweiten Quartal in den anderen beiden Standbeinen Finanzen und Motorrad deutlich besser lief als im Vorjahreszeitraum. Im frühen Handel büßten die Anteilsscheine des Münchener Autobauers als zweitschwächster Dax-Wert 2,73 Prozent auf 89,54 Euro ein. Damit fielen die Aktie auf ihr Kursniveau vom Jahresbeginn zurück. Der Leitindex sank an diesem Morgen zugleich um 0,50 Prozent. Sein Plus seit Jahresbeginn beläuft sich noch auf rund 14 Prozent.
ANALYST BEMÄNGELT MARGE
"Zwar ist der Umsatz viel besser als erwartet ausgefallen, das Ergebnis liegt aber nur im Rahmen der Erwartungen. Die entsprechend enttäuschende Marge drückt auf den Kurs", brachte es Frank Schneider von der Alpha Wertpapierhandels GmbH auf den Punkt. Im Autogeschäft habe der Gewinn sogar die Erwartungen verfehlt.
Diesen Aspekt betonte auch Analyst Michael Punzet von der DZ Bank. "Die schwächere Entwicklung im Autogeschäft und außerdem die weiter vorsichtigen Aussagen zu China dürften der Grund für die Aktienkursschwäche an diesem Tag sein", vermutete er.
HOFFEN AUF SONDERDIVIDENDE
"Nach den jüngsten schwachen Absatzzahlen in China für die gesamte deutsche Autobranche wird hier vorerst auch keine Besserung erwartet", erklärte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Die Unwägbarkeiten in den wichtigen Absatzmärkten Asien und Nordamerika bestünden fort. "Daher werden die insgesamt im Grunde guten Zahlen bei BMW und die Kursstärke der Aktie für Gewinnmitnahmen genutzt."
DZ-Bank-Analyst Punzet bleibt aber dennoch positiv gestimmt für die BMW-Aktie: Die aktuelle Aktienbewertung lasse noch Spielraum nach oben zu und außerdem hält er eine Sonderdividende anlässlich des 100. Geburtstags im kommenden Jahr für möglich. (DPA-AFX)