
Durch mehr Beratung und einen einfachen Übergang in die Ausbildung sollen mehr Schüler direkt aus dem Klassenzimmer in die Berufswelt eintreten. Dafür haben sich Regierung, Wirtschaft, Gewerkschaften und Kommunen auf konkrete Ziele geeinigt. «Wir können es uns angesichts der demografischen Entwicklung nicht leisten, dass Talente von jungen Menschen unentdeckt und unentwickelt bleiben», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart bei der Unterzeichnung des neuen Ausbildungsbündnisses.
Hoffnung setzen die Partner etwa in das Schulfach Wirtschaft und Berufsorientierung ab 2016 und intensivere Beratung. So sollen auch neue Übergangsprogramme an Berufsschulen möglichst selten
gebraucht werden - aber mit viel Praxis möglichst nah an Unternehmen ausgelegt sein. Nach Modellversuchen sollen sie bis 2018 in der Hälfte aller Landkreise eingeführt sein.
Auch andere Ziele werden an Zahlen festgemacht: So sollen etwa weniger Ausbildungsverträge gelöst werden, weniger Stunden in der Berufsschule ausfallen und mehr Azubis Praktika im Ausland machen. Nach vorläufigen Angaben wurden 2014 im Land rund 74 000 neue Ausbildungsverträge unterschrieben - die Zahl ist seit 2011 gesunken. Gleichzeitig war die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen mit rund 5900 auf dem höchsten Stand der vergangenen Jahre. (LSW/DPA)