Falscher Schönheitschirurg vor Urteil

Der 31-Jährige Angeklagte hatte sich im Internet als plastischer Chirurg ausgegeben und Dutzende Schönheitsoperationen vorgenommen. Foto: Armin Weigel/Archiv
Der 31-Jährige Angeklagte hatte sich im Internet als plastischer Chirurg ausgegeben und Dutzende Schönheitsoperationen vorgenommen. Foto: Armin Weigel/Archiv

Viele seiner Patienten klagen über Schwellungen und Taubheitsgefühle: Ein Mann aus Regensburg soll sich als plastischer Chirurg ausgegeben und mehr als 63 000 Euro mit Schönheitseingriffen ergaunert haben. Jetzt endet der Prozess gegen ihn. Ein 31-Jähriger soll Dutzende Schönheitsoperationen vor-genommen haben, ohne Arzt gewesen zu sein. Heute wird das Urteil erwartet - zuvor sollen noch die Plädoyers gehalten werden. Der Mann steht wegen gefährlicher Körperverletzung, Betrugs und Missbrauchs von Titeln in 110 Fällen vor dem Landgericht Regensburg. 

Nach einem Rechtsgespräch zu Beginn des Prozesses wurde dem 31-Jährigen eine Haftstrafe von vier bis fünf Jahren in Aussicht gestellt. Er hat ein Geständnis abgelegt. Der Mann aus Regensburg hatte sich im Internet als plastischer Chirurg ausgegeben. Mit gefälschten Dokumenten und Urkunden hatte er sich einen medizinischen Werdegang zugelegt. Der Staatsanwaltschaft zufolge kassierte der falsche Arzt mehr als 63 000 Euro zwischen Anfang 2013 und Sommer 2014.


Gegen Barzahlung behandelte er vor allem die Gesichter seiner männlichen und weiblichen Patienten mit Silikon und Botox. In dem Prozess berichteten zahlreiche Geschädigte von schmerzhaften Schwellungen und Taubheitsgefühlen. Einige klagten nach der örtlichen Betäubung auch über Ohnmacht und Herzrasen. Ins Rollen kamen die Ermittlungen durch eine besorgte Mutter aus Österreich. Sie hatte Zweifel an der Richtigkeit der Angaben zur Approbation des Mannes und schaltete die Behörden ein. (dpa)