Athen bleibt bis Sonntag Zeit für Kompromiss

Juncker und Tusk machten deutlich, dass der Austritt Griechenlands aus der Eurozone eins der Szenarien ist, auf das sie vorbereitet sind. Foto: Olivier Hoslet
Juncker und Tusk machten deutlich, dass der Austritt Griechenlands aus der Eurozone eins der Szenarien ist, auf das sie vorbereitet sind. Foto: Olivier Hoslet

Für einen Kompromiss im Griechenland-Streit wird die Zeit knapp. EU-Gipfelchef Donald Tusk sagte nach dem Euro-Krisengipfel am späten Dienstagabend, es blieben nur noch fünf Tage Zeit. «Die endgültige Frist endet diese Woche.»

Einige wichtige Termine:


08. Juli: In Straßburg sprechen Tusk und EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker vor dem EU-Parlament zum Thema Griechenland. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras wird ebenfalls erwartet. Und: Athen will einen Antrag auf neue Hilfen aus dem Eurorettungsschirm ESM stellen. 

Falls das Gesuch kommt, könnten die Euro-Finanzminister darüber in einer Telefonkonferenz umgehend beraten. Die griechischen Banken sind auch am Mittwoch weiter geschlossen.


Bis 09. Juli: Die Europartner erwarten laut Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die griechische Regierung detaillierte Vorschläge macht, wie ein Hilfsprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM aussehen könne.


10.Juli: Griechische Staatspapiere mit kurzen Laufzeiten (T-Bills) in Höhe von 2 Milliarden Euro werden fällig und müssten durch neue abgelöst werden. Dieser Termin ist vor allem für das Urteil der Ratingagenturen wichtig.


12. Juli: Die 28 EU-Staaten wollen bei einem Sondergipfel über die Griechenland-Krise beraten.


13. Juli: Athen muss eine weitere Rate von knapp 500 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds IWF zurückzahlen.


17. Juli: Weitere T-Bills in Höhe von einer Milliarde Euro werden fällig.


20. Juli: Athen muss insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen. Sollte diese Zahlung ausfallen, dürfte die EZB laut Experten kaum in der Lage sein, weiter Ela-Kredite an griechische Banken zu ermöglichen. (DPA)