
Stuttgart (dpa/lsw) - Der Kandidat für den Posten des baden-württembergischen Handwerkspräsidenten will die Nachwuchs-förderung stärker vorantreiben. So sollten unter anderem die Rahmen-bedingungen im Handwerk auch für Abiturienten interessant sein, sagte Rainer Reichhold, derzeit noch Präsident der Handwerkskammer Stuttgart, der Deutschen Presse-Agentur. Am Montag (6. Juli) wählt der baden-württembergische Handwerkstag einen neuen Präsidenten. Reichhold ist der einzige Kandidat. Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle scheidet aus Altersgründen nach zehn Jahren
im Amt aus. Auch wirtschaftlich müssten die Bedingungen interessant genug sein, um junge Leute für den Beruf zu gewinnen. Einige Handwerksberufe - vor allem im Nahrungsmittelbereich - haben massive Nachwuchsprobleme. Es müsse deshalb auch eine stärkere Durchlässigkeit zwischen der Ausbildung und einem späteren Hochschulstudium geschaffen werden.
Außerdem will sich Reichhold dafür stark machen, dass junge Flüchtlinge die Chance für eine Ausbildung bekommen. «Das sind Menschen, die leistungswillig sind, wenn sie es geschafft haben, hierherzukommen», sagte Reichhold mit Blick auf Flüchtlinge aus Syrien und anderen Kriegsgebieten. «Diesen Leuten, die ja durchaus qualifiziert sind, müssen wir eine Chance geben, hier Fuß zu fassen.»
Die Themen Vermögens- und Erbschaftssteuer beschäftigten das Handwerk, sagte Reichhold. Vor allem größere Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten seien von den Plänen der Bundesregierung bedroht. (dpa/lsw)
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