
Baden-Württemberg rückt der hochallergenen Pflanze Beifuß-Ambrosie zu Leibe - diesmal im Rahmen des ersten «Nationalen Ambrosia-Tages». Die Pflanze ist im Südwesten auf dem Vormarsch und droht, in dem Bundesland außer Kontrolle zu geraten. «Wenn wir in der nächsten Dekade nicht genug unternehmen, könnte die Schwelle überschritten sein, wo wir die Verbreitung noch eindämmen können», sagte Harald Gebhardt von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW).
Neben Bayern, Hessen und Brandenburg habe Baden-Württemberg die größten Bestände des für Allergiker gefährlichen Gewächses. An diesem Donnerstag sollen in Karlsruhe rund 250 Pflanzen in der Nähe
eines Kindergartens ausgerissen und so auf die dramatische Ausbreitung der Pflanze aufmerksam gemacht werden. Sie besitzt eines der stärksten Pollenallergene im Pflanzenbereich: Nur zehn Pollen
pro Quadratmeter reichen, um Allergikern Heuschnupfen, Bindehautentzündung oder im schlimmsten Falle Asthmaanfälle zu bescheren.
Schätzungsweise wachsen alleine im Südwesten Hunderttausende Ambrosia-Pflanzen - vor allem in der Bodenseeregion, im Stuttgarter Raum und am Oberrhein zwischen Freiburg und Mannheim. Seit etwa 20 Jahren habe die Verbreitung der Beifuß-Ambrosie drastisch zugenommen, nicht zuletzt wegen des Klimawandels, sagte Gebhardt weiter. Eine Studie aus dem Jahr 2012 schätzt die wegen der Pflanze entstehenden Zusatzkosten im Gesundheitswesen bei einer deutschlandweiten Ausbreitung auf mindestens knapp 200 Millionen Euro jährlich. (DPA/LSW)