
Der insolvente Windpark-Projektentwickler Windreich hat sich mit dem belgischen Baukonzern DEME zusammengetan. Windreich und die DEME Concessions Wind N.V. gründen ein Joint Venture namens Merkur Offshore, um den für die Sanierung wichtigen Offshore-Windpark MEG I weiterzuentwickeln, zu bauen und zu betreiben, wie der Windreichs Insolvenzverwalter am Montag mitteilte. Der Insolvenzverwalter setzte bisher auf den Verkauf des in Planung befindlichen Parks MEG I, um die insolvente Firma wieder in die Spur zu bringen - doch bislang ohne Erfolg.
Jetzt soll Windreich den Bau mit Hilfe des Joint Ventures selbst in die Hand nehmen. Der Bau des 400-Megawatt-Projekts - das künftig Merkur Offshore heißen soll - soll im ersten Halbjahr 2016
beginnen. Es soll eines der größten Windparkprojekte im Bereich der Deutschen Bucht werden.
Windreich war 2013 mit hohen Schulden in die Insolvenz gerutscht. Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Verdachts auf Bilanzmanipulation und Insolvenzverschleppung gegen Firmengründer Willi Balz aufgenommen. Im vergangenen Jahr hatte sich Balz selbst wieder zum Geschäftsführer bestellt. Möglich war das, weil er Anteile, die er für eine bestimmte Zeit treuhänderisch abgegeben hatte, inzwischen wieder hält. Sein eigener, vorgelegter Insolvenzplan sei allerdings inzwischen wieder zurückgezogen worden, erklärte ein Sprecher des Insolvenzverwalters. (DPA/LSW)