
Sonnenzeit ist auch im Ländle Solarstromzeit. Doch im Rahmen des G7-Treffens in Elmau gab es kritische Stimmen hinsichtlich der Energiepolitik. Wie wir bereits berichteten, kritisierte die Solarwirtschaft den schleppenden Ausbau der Solarenergie. Bezeichnend ist aber, dass die Aussage im Rahmen der weltgrößten Solarmesse Intersolar geäußert wurde, die nicht zufällig in Deutschland stattfindet. Denn Deutschland ist, gemessen an der installierten Solarstromerzeugung, immer noch weltweiter Spitzenreiter.
Endverbraucher und Industrie werden auf lange Sicht auch ohne staatliche Eingriffe die Solarenergie weiter ausbauen. Dabei sieht die Sache angesichts der großen technischen Herausforderungen der Branche und der starken Konkurrenz aus China besser aus als beschrieben. Trotz Rückgang der staatlichen Subventionen ist für den Hauseigentümer bei hohem Eigenverbrauch des durch die Solaranlage erzeugten Stroms eine gute Rendite von etwa 5 Prozent möglich.
Darüber hinaus sind die Solaranlagen alleine kein Garant mehr für Nachfrage. Firmen aus der Photovoltaik-Branche wie der europaweit tätige Anbieter GermanPV punkten heute vor allem mit einem systemischen Mix aus Solarmodulen, Speichertechniken, Energiekonzepten und Planungskompetenz. Solaranlagen allein sind nämlich kaum rentabel zu betreiben, da Winter und die Nächte kaum Umsatz verschaffen, während der Sommer die Speicherkapazitäten vieler Anlagen übersteigt. Hier braucht es Komplettlösungen, die dank der aktuell fallenden Preise für Photovoltaikanlagen immer erschwinglicher werden. Mit Montage muss man hier im Schnitt mit 1.500 Euro pro Kilowatt Spitzenleistung netto rechnen. Bereits eine 30-prozentige Selbstnutzung reicht somit aus, um die besagten 5 Prozent Rendite zu erreichen. Informationen der European Photovoltaic Industry Association (EPIA) zufolge wurden zuletzt weltweit 40 Gigawatt neue Solarstromleistung verzeichnet, wobei Deutschland mit insgesamt 38,2 Gigawatt führend ist, vor China mit 28,1 Gigawatt.
Das hat mit der aktuellen Speicherqualität ebenso zu tun wie mit der Zuversicht, dass sich diese weiter verbessert. Laut einer aktuellen Umfrage gehen 73 Prozent der Deutschen genau davon aus, vor allem beim Thema Solarbatterien. Die Schweizer Großbank UBS rechnet darüber hinaus mit einer Steigerung von 900 Prozent bis 2050, was die weltweite Solarenergiekapazität auf 3000 Gigawatt ansteigen lassen würde. Alles Zahlen, die die Solarindustrie freuen sollte, vor allem, da sie vermehrt aus eigener Kraft Erfolge verzeichnet.
Szenario 7