Stuttgart (dpa/lsw) - Millionen für den Landtagswahlkampf: Die Parteien in Baden-Württemberg nehmen wieder große Summen in die Hand. Die CDU und SPD geben am meisten aus. Die Grünen als Regierungspartei haben zwar ihr Budget für die Landtagswahl 2016 verdreifacht, bleiben aber im Vergleich zur Konkurrenz recht sparsam. Mit 2 bis 2,5 Millionen Euro hat die Südwest-CDU den größten Etat. Das Budget bewege sich dabei im Rahmen dessen, was auch 2011 ausgegeben worden sei, sagte ein Parteisprecher am Freitag in Stuttgart. Das erklärte Ziel: Mit Spitzenkandidat Guido Wolf die amtierende grün-rote Landesregierung und deren Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) ablösen. Dazu hat die Partei die Agentur Panama engagiert.
Die SPD mit Spitzenkandidat Nils Schmid veranschlagt mit rund 2,2 Millionen Euro ebenfalls etwa so viel wie zur Wahl im Jahr 2011. Für sie arbeitet die Agentur Network Media. Die
baden-württembergischen Grünen wollen im Wahlkampf rund eine Million Euro ausgeben, um den Ministerpräsidentenposten zu verteidigen. Das ist deutlich mehr Geld als 2011. Damals plante die
Ökopartei mit 333 000 Euro - am Ende waren es, auch dank Spenden, 479 000 Euro. Unterstützung holen sich die Grünen von der Agentur Wigwam. Die «Stuttgarter Nachrichten» (Freitag) hatten zuerst
über die Wahlkampfetats berichtet.
Den Gürtel deutlich enger schnallen muss die Südwest-FDP. Sie hat rund 500 000 Euro zur Verfügung, das sind 300 000 Euro weniger als zur vergangenen Landtagswahl. Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke soll die Liberalen mit Unterstützung der Agentur Heimat wieder in den Landtag führen und der Gesamtpartei damit den nötigen Rückenwind für die Bundestagswahl 2017 verleihen. Nachdem die Bundes-Liberalen 2012 an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert waren, will sie bei der nächsten Bundestagswahl ihr Comeback feiern.
Ähnlich sieht das Wahlkampfbudget der Linken aus. Aktuell stehen der Partei 450 000 Euro zur Verfügung. Dazu plant die Parteispitze bis zu 40 000 Euro an Spenden einzusammeln und peilt damit einen Betrag von insgesamt knapp 500 000 Euro an. Eine Agentur hat die Partei noch nicht beauftragt. «Wir sind noch nicht so weit», sagte Landesgeschäftsführer Bernhard Strasdeit am Freitag. Die Ausschreibung laufe noch. (DPA/LSW)