
Die Jugendämter im Südwesten haben im vergangenen Jahr 4601 Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Nach Angaben des Statistischen Landesamts in Stuttgart vom Donnerstag sind das 21 Prozent oder 792 Kinder mehr als im Vorjahr. Damit habe sich der Anstieg seit 2005 deutlich verstärkt. Anders als früher kümmerten sich die Behörden im vergangenen Jahr auch um mehr Jungen (2676) als Mädchen (1925). Rund zwei Drittel der Betroffenen waren 14 bis 18 Jahre alt.
Hauptgrund für die Schutzmaßnahmen ist laut den Statistikern wie im Vorjahr die Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (36 Prozent). Die Zahl der Fälle, in denen Minderjährige aus dem
Ausland ohne Begleitung aufgegriffen wurden - das können zum Beispiel Flüchtlinge sein -, habe sich im Vergleich zu 2013 auf 1227 mehr als verdoppelt. Das waren 27 Prozent der Jugendamtseinsätze.
Anzeichen von Misshandlungen lagen in rund neun Prozent der Fälle vor. (DPA/LSW)