Studie: Jeder dritte Schüler in Cybermobbing verwickelt

Die vermeintliche Anonymität im Internet begünstigt Mobbing. Foto: Nicolas Armer/Archiv
Die vermeintliche Anonymität im Internet begünstigt Mobbing. Foto: Nicolas Armer/Archiv

Bloßgestellt, bedroht, gedemütigt - laut einer Studie in Stuttgarter Schulen ist inzwischen jeder dritte Jugendliche in Mobbing im Internet verwickelt. Als Opfer oder Täter, was beim sogenannten Cybermobbing häufig nur ganz schwer zu trennen sei, wie die Präventions-beauftragte des Regierungspräsidiums, Anke Ebner, der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Wer via Smartphone im Internet angegriffen werde, schieße schneller in ähnlich beleidigender Form zurück, als beim klassischen Mobbing in der Klasse oder auf dem Schulhof. «Da ist das Opfer klarer Opfer.»


Das Belästigen im Internet ist ihren Erkenntnissen zufolge in der Regel mit klassischem Mobbing verbunden. Beleidigungen allein im Netz gebe es nur sehr selten. In der Regel setze sich sowas auf dem Schulhof fort. 42 Prozent der befragten Stuttgarter Schüler gaben laut Ebner in der Studie des Kommunikationswissenschaftlers Thorsten Quandt an, persönliche Erfahrungen mit Mobbing gemacht zu haben.


Wobei man von Mobbing erst spreche, wie Ebner betonte, wenn ein Einzelner, ein Opfer, über einen längeren Zeitraum einer größeren Zahl von Tätern ausgesetzt sei. «Eine beleidigende Nachricht, ein demütigendes Bild ist noch kein Mobbing», so Ebner. Das bewusste Ausgrenzen aus einer «WhatsApp»-Gruppe könne eine Mobbingtat sein. Besonders häufig gemobbt werden laut Quandt Mädchen und Schüler unterer Klassenstufen, hatten Untersuchungen ergeben. Die Täter sind dagegen häufig gut integrierte Kinder aus der Mitte der Klasse. (DPA/LSW)