
Überschattet von schweren Spannungen zwischen Russland und dem Westen beginnt heute das 19. Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Trotz der EU- und US-Sanktionen gegen das Riesenreich erwartet Kremlchef Wladimir Putin bis zum 20. Juni mehr ausländische Gäste als im Vorjahr, darunter rund 200 Topmanager. Aus der EU hat sich der griechische Regierungschef Alexis Tsipras zum wichtigsten Wirtschaftstreffen Russlands angekündigt. Andere Staats- und Regierungs-chefs aus der EU werden bei der Konferenz in der ehemaligen Zaren-Metropole nicht erwartet.
Putin will am Freitag eine Grundsatzrede zur Wirtschaftslage Russlands halten. Die Rohstoffmacht steckt wegen des niedrigen Ölpreises und der andauernden Rubelschwäche in einer tiefen Rezession,
die von den westlichen Strafmaßnahmen im Ukraine-Konflikt verstärkt wird. Wegen der Krise mit dem Westen wirbt Russland vermehrt um Investoren aus Asien. Vor allem China gilt als begehrter
Handelspartner.
Insgesamt haben sich den Organisatoren zufolge mehr als 7000 Besucher aus mehr als 100 Ländern zu der Konferenz angekündigt. Die Kosten für die russische Antwort auf das Forum im Schweizer Kurort Davos schätzen die Veranstalter auf umgerechnet rund 19 Millionen Euro. (DPA)