
Baden-Württemberg gehen die Pflegekräfte aus: Arbeitsagenturchef Christian Rauch rechnet damit, dass bis 2030 etwa 20 000 Fachkräfte in der Altenpflege fehlen werden. «Der Mangel im Altenpflegebereich wird dazu führen, dass wir bis 2030 rund 15 000 Fachkräfte zu wenig haben», sagte der Leiter der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) den «Stuttgarter Nachrichten» (Mittwoch). «Da im Pflegebereich viele Menschen in Teilzeit arbeiten, sprechen wir hier von wesentlich mehr Personen. Es werden rund 20 000 Pflegekräfte fehlen.»
Je nach Rechnung gehen Experten für ganz Deutschland davon aus, dass in der älter werdenden Gesellschaft bis 2025 zwischen 150 000 und 370 000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden.
Nach einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die dem Blatt vorliegt, kommen in Baden-Württemberg derzeit auf 100 offene Stellen in der Altenpflege nur 28 Bewerber. «Demnach dauert es in der Altenpflege auch überdurchschnittlich lange, bis eine Stelle besetzt ist. Nämlich 124 Tage, das ist 46 Prozent länger als der Durchschnitt», sagte Rauch. Auch die Versuche, Pflegekräfte aus dem Ausland anzuwerben hätten bisher wenig gebracht: «Die Programme haben nicht den Erfolg gebracht, den man sich versprochen hat.» An diesem Donnerstag will Rauch mit Branchenvertretern über das Thema sprechen. (DPA/LSW)