
Um die Feinstaubbelastung in Stuttgart zu senken, arbeitet das Land an einem Luft-reinhalteplan. Die Grundzüge des Konzepts können seit Mittwoch im Internet kommentiert werden, teilten das Regierungspräsidium und das Verkehrsministerium mit. Bürger sollen sich zu den angestrebten Maßnahmen äußern. Die EU-Kommission hatte im November zu hohe Schadstoff-Werte in der Landeshauptstadt gerügt und mit rechtlichen Schritten gedroht.
Der Maßnahmenplan sieht unter anderem vor, die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid bis spätestens zum Jahr 2021 unabhängig vom Wetter einzuhalten. Der Plan ist in fünf Handlungsfelder
gegliedert. So sollen etwa der Stadtverkehr um 20 Prozent entlastet werden und Warnstufen zur zeitlichen Einschränkung des Verkehrs eingeführt werden.
Das Regierungspräsidium will den Entwurf für den Plan auf Basis der öffentlichen Meinung erarbeiten. Im Juli ist eine Informationsveranstaltung geplant. Im Herbst informiert eine Messe mit Impulsvorträgen und Expertengesprächen zum Thema Luftreinhaltung.
Feinstaub entsteht beim Verbrennen vor allem in Fabriken, beim Heizen und im Verkehr und kann Asthma oder Krebs auslösen. Besonders in Stuttgart werden die Feinstaubwerte zu oft überschritten - im vergangenen Jahr laut Regierungspräsidium insgesamt 64 Mal. Die EU erlaubt jedoch im Jahr nur 35 Grenzüberschreitungen des zulässigen Tagesmittelwerts von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. (DPA/LSW)