AKTIE IM FOKUS: Manz profitieren von der Übernahme einer Leiterplatten-Firma

Ein strategisch wichtiger Zukauf hat der zuletzt deutlich abgerutschten Aktie von Manz am Dienstag neues Leben eingehaucht. Die Papiere des Spezialmaschinenbauers sprangen bis zum Mittag mit 4 Prozent ins Plus auf 79,32 Euro. Zuvor war es seit Mitte Mai fast ungebremst um mehr als 20 Prozent abwärts gegangen. Manz hat mit der Kleo Halbleitertechnik einen Spezialisten für die Direktbelichtung von Leiterplatten durch Laser gekauft. Leiterplatten werden in fast alle elektronischen Geräte verbaut.

"Ein kleiner und feiner Deal - das passt sehr gut", sagte ein Experte. Es gehe vor allem um die Technologie, mit der das Unternehmen im Halbleiter-Bereich weiter Fuß fassen wolle. Für Manz sei eine breitere Aufstellung abseits des Solargeschäfts begrüßenswert.


Manz ist es in den vergangenen Jahren gelungen, sich von seiner einseitigen Ausrichtung auf die kriselnde Solarbranche zu lösen und neue Industrien für sich zu erschließen. Inzwischen ist das Unternehmen vor allem mit Maschinen zur Herstellung von Displayglas für Tablets oder Smartphones sowie mit Anlagen für Batterien erfolgreich. Manz hatte sich Ende April über eine Kapitalerhöhung Geld für weitere Investitionen beschafft.


Auch Analyst Robert-Jan van der Horst von der Investmentbank Equinet wertete den Zukauf der Kleo Halbleitertechnik als gute Nachricht. Der Maschinenbauer erweitere sein technologisches Angebot. Zudem könnten neue Kunden in der asiatischen Elektronikindustrie gewonnen werden.


Analyst Martin Decot von der Investmentbank Oddo Seydler zeigte sich allerdings nicht überrascht von dem Zukauf. Der Konzern habe eine Expansion bereits angekündigt. Decot hätte jedoch eher einen Schritt im Energiegeschäft erwartet. Nach dem jüngsten kräftigen Rückschlag bei der Aktie strich er in einer aktuellen Studie allerdings seine Verkaufsempfehlung. Sein Kursziel bleibt bei 76 Euro. (DPA-AFX)