Tausende Ulmer feiern Geburtstag ihres Münsters

Ulmer Münster. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv
Ulmer Münster. Foto: Bernd Weißbrod/Archiv

Bei strahlendem Sonnenschein haben am Sonntag rund 6000 Ulmer das 125-jährige Bestehen des Münsterturms gefeiert. Dieser ist mit 161,53 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Eine Kunstinstallation und Möglichkeiten zur vielfältigen Erkundung des Bauwerks zogen so viele Menschen an, dass der Festtag nach einer Mitteilung der Stadt verlängert wurde. 

Bei einem Festgottesdienst sagte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July, das Streben in die Höhe zeuge von der «Sehnsucht der Menschen, einen Überblick zu bekommen, den Blick von oben zu erhaschen, wenigstens einen Moment der Erde entzogen zu sein». Das Münster sei ein Stadthaus geworden, ein Glaubenshaus und ein Lebenshaus. Dieses sei nie fertig, werde immer wieder neu gebaut und umgebaut, sagte der Bischof weiter. «Ulm feiert. Es feiert groß und feiert schön. Es feiert sehnsüchtig und weitblickend. Ulm feiert mit allen Bürgerinnen und Bürgern, gleich welcher Herkunft, gleich welcher Religion oder Nicht-Religion.»


Die Anfänge des spätgotischen Baus reichen ins Jahr 1377 zurück. Vor 125 Jahren wurde dann die Kreuzblume auf den Turm gesetzt. Jährlich finden im Münster mehr als 1000 Gottesdienste und Veranstaltungen statt. Außerdem ist die Kirche Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt, nach Angaben der Ulmer Tourismus-Gesellschaft knapp eine halbe Million Menschen im Jahr. Jeder dritte Besucher wage auch den Aufstieg über die 768 Stufen. (DPA/LSW)