
In ihren Pfingstpredigten haben Baden-Württembergs Bischöfe das Miteinander von Religionen hervorgehoben und den Wert des Glaubens betont. Nach den Worten des katholischen Freiburger Erzbischofs Stephan Burger zeigt sich an Pfingsten, das als das «Geburtstagsfest» der Kirche gilt, die lebens-pendende Kraft der Kirche. Der katholische Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, rief die Christen am Sonntag auf, mutig ihren Glauben zu bezeugen. Sie sollten als «starke Zeugen bis an die Grenzen der Erde wirken», sagte er im Rottenburger Dom St. Martin.
In einer Zeit, in der Millionen Menschen durch Krieg und Terror bedroht seien, brauche es mutige Zeugen eines lebensbejahenden Glaubens, deren Hoffnung vom Geist Jesu Christi genährt sei.
Der Bischof der evangelischen Landeskirche, Frank Otfried July, unterstrich in Stuttgart das ökumenische Miteinander. «Gottes Geist führt die Menschen zusammen. Er rege sie auf, richte sie auf und bringe sie auf den Weg», erklärte er am Pfingstsonntag in der ökumenischen Pfingstvesper in der Domkirche Sankt Eberhard. July unterstrich das gute Miteinander beider Konfessionen und erinnerte an ihr gesellschaftliches Engagement. «Wir stehen gemeinsam ein für die Würde der Menschen.» Sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche kümmerten sich um Menschen am Rand der Gesellschaft wie etwa Flüchtlinge.
Erzbischof Burger verwies auf die Spontanität und Hilfe, die Menschen bereit seien zu leisten, um anderen in der Not zu helfen. Auch in der Flüchtlings- und Katastrophenhilfe zeige sich weltweit diese Kraft, die verbinde, betonte er. Der Geist und die Gegenwart Gottes werde auch oft im Verborgenen erlebbar: Durch die stille Hilfe am Krankenbett, durch Zuwendung und Nähe, wo nach menschlichem Ermessen nichts mehr zu erwarten sei sowie durch Vergebung und Versöhnung im Familienstreit oder über Nachbarschaftsgrenzen hinweg. (DPA/LSW)