
Vielen Menschen ist nicht bewusst, welche Rolle Farben bei alltäglichen Entscheidungen spielen. So auch beim Einkauf: Mit farblich abgestimmten Verpackungsdesigns lässt sich der Umsatz deutlich ankurbeln, Grund dafür ist ausnahmsweise nicht das Internet, sondern die Natur des Menschen selbst.
Die vier Grundfarben und ihre psychologische Wirkung
Im Verpackungsdesign nimmt die Farbgebung eine zentrale Rolle ein. Professionelle Unternehmen wie http://www.abc-packmedia.com/ bestätigen das, denn auch dort drehen sich viele Arbeitsschritte um das Farbmanagement. Als Grundlage dient dabei die Farbpsychologie: Menschen assoziieren jede Farbe, sogar jede einzelne Abstufung, mit bestimmten Emotionen und Gefühlen. Beispiele dafür gibt es genug: Rosa gilt als zart und mädchenhaft, Grün wird mit Ökologie und Gesundheit gleichgesetzt, Schwarz ist klassisch und edel, wenn auch nicht gerade fröhlich.

Dieser unterbewusste Prozess wird im Verpackungsdesign genutzt, um Produkte attraktiver wirken zu lassen und (noch wichtiger), um Produkten eine eigene Aussage zu verleihen. Selbst die Markenbildung (das sogenannte Branding) hängt untrennbar mit der Farbwahl zusammen. Die vier Grundfarben sind dabei die Basis:
- Grün: Die Natur ist grün, Bio ist grün, viele Obst- und Gemüsearten sind grün. Folglich steht Grün für das blühende Leben, außerdem vermittelt es Ruhe und Jugend, denn viele Nahrungsmittel sind im Anfangsstadium grün und ändern dann ihre Farbe. Nicht zuletzt deswegen ist Grün die Farbe der Hoffnung, denn mit Grün gibt es immer eine Perspektive – die Spitze ist noch lange nicht erreicht.
- Gelb: Die hellste der vier Grundfarben wirkt freundlich und positiv, sie weckt Erinnerungen an Sommer und Sonnenschein, im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln wird gelb mit fruchtig gleichgesetzt. Gelb ist äußerst lebendig und damit das Gegenteil von ruhig, und bei vielen Produkten ist dieser dynamische Charakter sehr passend.
- Blau: Fragt man Menschen nach ihrer Lieblingsfarbe, steht Blau meistens auf Platz 1. Mit Blau wird die Unendlichkeit von Himmel und Universum assoziiert, außerdem wirkt Blau friedlich und sanft. Blau gibt Menschen ein Gefühl von Sicherheit und ist deswegen eine absolut positive Farbe; die mit Blau verknüpfte Stille wird als sehr angenehm empfunden.
- Rot: Als Signalfarbe schlechthin sticht Rot stets hervor. Es ist die Farbe der Liebe und der Romantik, es kann je nach Abstufung sündig und feurig oder auch zart und liebevoll wirken. In jedem Fall bedeutet Rot niemals Langeweile, denn Temperament und Leidenschaft sind die Grundzüge dieser Farbe.
Farblehre als Wissenschaftsfeld
Nun ist die moderne Wirtschaft inklusive der Verpackungsbranche von Menschenhand geschaffen und ein Erzeugnis der Zivilisation. Die Farbassoziationen sind es jedoch nicht – sie sind naturgegeben und in allen Lebewesen fest verankert, wie der Künstler und Farbforscher Johannes Itten vor rund 100 Jahren in zwei Experimenten gezeigt hat:
- Zwei Arbeitsräume wurden in Blaugrün und Rotorange gestrichen, danach wurde die Temperatur langsam gesenkt und die Probanden mussten angeben, ab wann sie den Raum als zu kühl empfanden. Das Resultat: Im blaugrünen Raum wurden bereits 15 Grad Celsius als kalt empfunden, während die Personen im rotorangen Raum erst ab 11 Grad zu frieren begannen.
- Ein Pferdestall wurde in zwei Bereiche unterteilt, die jeweils in den obigen Farben gestrichen wurden. Die Rennpferde aus dem blauen Stall beruhigten sich schon kurze Zeit nach dem Rennen, ihr Puls ging auf normale Werte zurück. Die Pferde aus der roten Hälfte dagegen waren auch Stunden nach dem Rennen noch aufgebracht und unruhig.
Zahlen belegen die Kraft der Farben
Es ist also kein Zufall, dass Energy Drinks in elektrisierenden Farben mit starken Kontrasten gestaltet werden, Business-Kleidung auf ruhige, seriöse Blau-, Grau- und Schwarztöne setzt und Event-Veranstalter ihre Logos in starken, lebendigen Farben designen. Die Zusammenhänge zwischen Farbe und Corporate Identity liegen also auf der Hand und auch der Werbeeffekt von Farben wurde bereits wissenschaftlich nachgewiesen: Alleine durch eine Veränderung der Farbe kann der Wiedererkennungswert um bis zu 80 Prozent gesteigert werden – und Werbe-Messages mit gelungener Farbabstimmung werden rund 40 Prozent häufiger gelesen als simple Schwarz-Weiß-Texte. Mehr noch, entscheidet die Farbe Studien zufolge in über 80 Prozent aller Fälle über die Kaufentscheidung. In der Online-Werbung kommt man zu demselben Schluss, denn wie A/B-Tests gezeigt haben, konvertieren grüne Warenkorb-Buttons um bis zu 30 Prozent besser als Schaltflächen in anderen Farben. Unternehmen sind also gut beraten, das Thema Farbe gezielt anzugehen, da schon Details den Unterschied machen können. Das Verpackungsdesign ist das beste Beispiel dafür und dass die Konsumstimmung in diesem Jahr wieder ansteigt, macht die Sache keineswegs schlechter.
Szenario 7