Bei den Anmeldungen auf weiterführende Schulen setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Mit 85 258 Kindern wurden auf Haupt-, Realschule und Gymnasium für das Schuljahr 2015/16 weniger als im Vorjahr eingeschrieben. Die Differenz beträgt nach Angaben des Kultusministeriums vom Mittwoch 308 Schüler. Dabei verlieren fast alle Schularten; lediglich die Gemeinschaftsschule gewinnt durch die steigende Akzeptanz dieser Schulart sowie den Anstieg der Schulstandorte Schüler hinzu. Die beliebteste Schulart ist nach wie vor das Gymnasium mit einer Übergangsquote von 42,4 (Vorjahr: 43) Prozent. «Wir werden das Gymnasium und seine pädagogische Qualität weiter stärken», sagte Kultusminister Andreas Stoch (SPD) in Stuttgart, der von der Opposition verdächtigt wird, durch eine Niveauabsenkung dieser Schulart schwächen zu wollen.
Die Befürchtung, dass Eltern ihre Kinder überfordern, habe sich nicht bestätigt, sagte die Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Doro Moritz.
Die Hauptschule wird immer mehr zum Auslaufmodell: Bei Haupt- und Werkrealschulen wurden mit 6284 Kindern 1781 weniger als im Vorjahr angemeldet. Der Anteil liegt damit bei 7,4 Prozent (2014: 9,4 Prozent). Hingegen ist die Gemeinschaftsschule im Aufwind: Mit 13 396 angemeldeten (2014: 10 340) Kindern hat diese Schulart abermals zugelegt und ist mit einer Übergangsquote von 15,7 Prozent (2014: 12,1 Prozent) drittgrößte Schulart. Im nächsten Schuljahr werden Kinder aller Begabungen in 271 Gemeinschaftsschulen unterrichtet.
Leicht rückläufig waren die Anmeldezahlen auch an den Realschulen. 29 418 (2014: 30 372) Kinder werden diese Schulart besuchen: Mit einem Anteil von 34,5 Prozent (2014: 35,5 Prozent) bei den Anmeldungen ist die Realschule weiterhin die zweitgrößte Schulart im Land - aus Sicht von Stoch Zeichen für deren hohe Attraktivität. Die Realschulen sollen vom Schuljahr 2016/2017 an neben dem mittleren auch das grundlegende Niveau anbieten und ihren Schülern damit zusätzlich einen Hauptschulabschluss nach Klasse neun ermöglichen. (DPA/LSW)