
Die Zahl der Masernerkrankungen in Baden-Württemberg hat sich seit Beginn des Jahres 2015 im Vergleich zum Vorjahr stark erhöht. Das teilte das Landesgesundheitsamt am Mittwoch in Stuttgart bei der Vorstellung des Gesundheitsberichtes 2014 mit. Der größte Anteil an Erkrankten seien nicht mehr Kinder, sondern Jugendliche und Erwachsene. Demnach sind bisher 117 Masernfälle gemeldet, darunter 44 Prozent Erwachsene. Im Jahr 2014 waren es im gesamten Jahr 14 Erkrankungen.
Den Grund sieht die Behörde darin, dass Jugendliche und junge Erwachsene in der Kindheit deutlich seltener gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft wurden als heute. Deshalb empfiehlt das
Landesgesundheitsamt, den Impfstatus zu prüfen. «Bei Masern ist die klare Botschaft, dass wir weiter wachsam sind bei dieser unterschätzen Krankheit», sagte Regierungspräsident Johannes
Schmalzl.
Masern-Viren sind weltweit verbreitet und extrem ansteckend. Menschen infizieren sich, wenn sie infektiöse Tröpfchen einatmen - etwa, weil ein Erkrankter in der Nähe hustet oder niest. Die Impfquote liegt in Baden-Württemberg bei 88,8 Prozent.
Von 278 Q-Fieberfällen des vergangenen Jahres gehen 202 auf ein Bauernhoffest im Kreis Heidenheim zurück. Dort hätten sich die Erkrankten bei Schafen angesteckt. Q-Fieber bringt grippeähnliche Symptome mit sich und wird durch Tiere oder deren Ausscheidungen übertragen. Der Erreger wird meist durch die Luft aufgenommen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch schließen Fachleute aus. Es reiche, wenn man an einer Herde mit infizierten Tieren vorbeigehe. Die Hochzeit der Krankheit sei von Juni bis Anfang Juli. (DPA/LSW)