
Felix Sturm ist bei seinem Vorhaben gescheitert, zum fünften Mal Weltmeister im Profiboxen zu werden. Der 36 Jahre alte Kölner unterlag vor 8500 Zuschauern in Frankfurt am Main dem russischen Interimschampion Fedor Tschudinow in zwölf Runden mit 1:2 Richter-stimmen nach Punkten (116:112, 112:116, 110:118). «Ich glaube, ich habe die falsche Taktik gewählt. Wenn man zu viel will, läuft es manchmal eben nicht», sagte der Ex-Weltmeister nach seiner enttäuschenden Vorstellung.
Sturm wollte erstmals in seiner Karriere WBA-Weltmeister im Supermittelgewicht werden. Seine vier Titel zuvor hatte er allesamt im Mittelgewicht gewonnen. Noch nie hat es ein deutscher Boxer
geschafft, fünfmal den WM-Titel zu erobern. Für Sturm war es die vierte Niederlage im 48. Profikampf. Sein russischer Gegner hat seine 13 Kämpfe allesamt gewonnen.
Der gebürtige Bosnier konnte zwar auf deutlich mehr Erfahrung bauen als der neun Jahre jüngere Russe, der erst seit sechs Jahren Profi ist. Doch daraus vermochte er keinen Vorteil zu ziehen. Im Gegenteil: Tschudinow bestimmte das Geschehen von Beginn an und setzte die klareren Treffer. Sturm konnte sich nur ganz selten nachhaltig in Szene setzen.
Der Kampf war erst am Vortag vom Weltverband WBA als offizielle WM eingestuft worden. Zuvor sollte das Duell lediglich eine Interims-WM sein. Die WBA führt in ihren Gewichtsklassen neben dem Weltmeister einen Superweltmeister und einen Interimsweltmeister.
In einem weiteren WM-Kampf setzte sich der Darmstädter Jack Culcay gegen den Leverkusener Maurice Weber durch. Der im Berliner Sauerland-Stall unter Vertrag stehende Culcay gewann einstimmig nach Punkten (115:112, 116:111, 118:110) und ist damit WBA-Interimsweltmeister im Halbmittelgewicht. Culcay hatte bereits den Europameistertitel in dieser Gewichtsklasse. Der frühere Amateur-Weltmeister könnte schon bald regulärer Weltmeister sein, wenn der als Superchampion geführte Floyd Mayweather (USA) seine Titel wie angekündigt niederlegt. (DPA)