
Unter großen Sicherheitsvorkehrungen besucht heute der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Karlsruhe. Zu der erst Anfang der Woche angemeldeten Veranstaltung in der größten Karlsruher Messehalle werden zwischen 10 000 und 14 000 Auslandstürken vor allem aus Süddeutschland erwartet. Türkische Oppositionelle haben zu Protesten aufgerufen. Die Opposition wirft Erdogan vor, wenige Wochen vor der türkischen Parlamentswahl am 7. Juni Wahlkampf für die islamisch-konservative Regierungspartei AKP zu betreiben.
Der Präsident aber muss nach der Verfassung parteipolitisch neutral sein.
Zugleich protestieren mehrere tausend Demonstranten gegen die aus ihrer Sicht «minderheitsverachtende und militaristische Politik» Erdogans. Wie groß der Protest am Ende sein wird, war unklar. Die Karlsruher Polizei ist nach eigenen Angaben «auf alles vorbereitet». Deutschland-Auftritte von Erdogan wie im Präsidentenwahlkampf im Mai vor einem Jahr in Köln waren von Zehntausenden Gegendemonstranten begleitet worden. (DPA/LSW)