Guido Wolf serviert Bier und Weizen im «Paulaner»

Guido Wolf (CDU) arbeitet in der Gastronomie. Foto: Daniel Naupold
Guido Wolf (CDU) arbeitet in der Gastronomie. Foto: Daniel Naupold

Nur die Lederhose blieb ihm erspart: Der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Guido Wolf, hat am Dienstagabend als Aushilfe in der Stuttgarter Gaststätte «Zum Paulaner» bedient. Wolf hatte Ende April auf einer Veranstaltung des Deutschen Hotel- und Gaststätten-verbandes versprochen, sich wegen des Streits um den Mindestlohn und die Dokumentations-pflichten selbst einen Einblick in die Gastronomie zu verschaffen. Der 53-Jährige servierte zwei Stunden lang Getränke, zapfte Bier und wünschte an jedem Tisch «Zum Wohl». 

«Der macht das echt gut», sagte Wirtin Birgit Grupp. «Ich habe schon schlechtere gehabt.» Wolf sagte nach rund einer Stunde auf die Frage, was er gelernt habe: «Dass das ganz schön Arbeit ist, dass man da ins Schwitzen kommt, dass man viel bedenken muss und dass man sich gut abstimmen muss.»


Das «Paulaner» mit Bedienungen in Dirndln und Lederhosen hatte die CDU allerdings eher unpassend zum Thema ausgewählt: Die Gaststätte zahlt ihren Bediensteten laut Grupp schon länger den Mindestlohn in Höhe von 8,50 Euro. Wegen der 90 Mitarbeiter kümmere sich zudem eine eigene Kraft um die Dokumentation der Arbeitszeiten. Und die zehn Stunden Höchstarbeitszeit pro Tag? «Wir halten uns komplett dran», so Grupp. Für kleinere Betriebe seien die Regelungen problematisch.


Seit 1. Januar gilt in Deutschland der flächendeckende Mindestlohn. Besonders Gastronomen kritisieren die Dokumentationspflicht der Arbeitszeiten und die Beschränkung der Arbeitszeit pro Tag. (DPA/LSW)