Als Familienvater hat man es nicht leicht. Vor allem, wenn es ums Auto geht: Die Lebens-umstände erfordern einen Kombi, fürs Ego sehnt man sich nach einem Sportwagen oder wenigstens einem SUV. Wenn's dumm läuft, landet man doch in einer Großraumlimousine. Macht nichts, sagen sie bei Ford und wollen diese Zwickmühle mit dem neuen S-Max auflösen. Vernunft und Vergnügen Wenn der geräumige Ableger des Mondeo im September zu Preisen ab 30 150 Euro in den Handel geht, soll er mehr als jeder andere Van Vernunft und Vergnügen vereinen und dabei auch noch so vornehm sein wie ein Oberklasse-Modell.
Dass eine Familienkutsche auch Fahrspaß bieten kann, diesen dynamischen Anspruch hat Ford der Großraumlimousine nicht nur stilistisch ins Stammbuch geschrieben. Die Karosserie ist noch breiter
und schnittiger gezeichnet. Aber auch die Ingenieure tragen dem Rechnung. Deshalb bekommt der S-Max in der neuen Generation ein Fahrwerk mit variablen Dämpfern. Das fühlt sich in der
Sport-Stellung tatsächlich wunderbar verbindlich an und macht Lust auf eine flotte Landpartie. Vor allem bekommt der S-Max eine Motorpalette, deren Leistungsspektrum weit nach oben reicht und
erst bei einem Turbo mit 176 kW/240 PS endet.
Klar können Preisfüchse den Wagen auch mit einem 118 kW/160 PS starken Basis-Benziner kaufen oder den kleinsten Diesel mit 88 kW/120 PS bestellen. Aber dann wird der S-Max zur Spaßbremse, und man kann gleich den kleinen Bruder C-Max kaufen. Wer dagegen den neuen 2,0-Liter-Diesel mit 132 kW/180 PS nimmt, der entdeckt schnell die Rakete im Raumkreuzer. Naja, zumindest muss er sich nicht von jedem Mittelklasse-Kombi von der linken Spur blinken lassen. Denn bei 9,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und einem Spitzentempo von 211 km/h bietet der S-Max mehr Fahrdynamik, als den empfindlichen Kindermägen auf dem Rücksitz lieb ist.
Kurvenräuber auf Knopfdruck
Nicht nur bei den Motoren lohnt sich der Aufpreis. Auch die 500 Euro für die Adaptiv-Lenkung ist gut angelegt: Ein Elektromotor an der Lenksäule geht dem Fahrer zur Hand und übersteuert dessen Vorgaben. Im Stadtverkehr und auf der Landstraße dreht die Elektronik weiter als der Fahrer es kann. Das lässt den S-Max ungeheuer handlich und wendig wirken. Bei hohem Tempo auf der Autobahn dagegen nimmt die Lenkung den Einschlag ein wenig zurück und sorgt so für einen ruhigeren, weniger nervösen Kurs bei Spurwechseln oder in lang gezogenen Kurven.
Diese Adaptiv-Lenkung ist nur eins von vielen Assistenz-Systemen, die neu im S-Max zu haben sind. Erstmals gibt es den Van auch mit LED-Scheinwerfern, er übernimmt vom Mondeo die automatische Notbremse mit Fußgänger-Erkennung und intelligentem Parkroboter und hat einen eingebauten Schutz gegen Radarfallen. Denn zum ersten Mal kann man den Tempomaten auf Wunsch ans Tempolimit koppeln und damit ganz sorglos durch die Lande gondeln.
Mehr Ausstattung, besseres Ambiente
Aber Ford hat nicht nur bei der Agilität und den Assistenzsystemen nachgelegt. Auch beim Ambiente und der Ausstattung nimmt der S-Max weiter Kurs auf die Oberliga: Das Armaturenbrett und die Instrumente sehen vornehmer aus. Die jetzt auf Wunsch mit Massagefunktion lieferbaren Sitze in der ersten Reihe sind bequemer. Und die in der zweiten Reihe lassen sich leichter vorklappen oder umfalten. Wer in der Preisliste die richtigen Kreuzchen macht, bekommt den S-Max als einen der ersten Vans auch mit LED-Scheinwerfern.
Die praktischen Tugenden bleiben dabei nicht vollends auf der Strecke: Wie eh und je gibt es den S-Max auf Wunsch und für 950 Euro mit einer dritten Sitzreihe und mit jeder Menge Platz: Selbst in der ungünstigsten Konfiguration passen 282 Liter hinter die nach einem angedeuteten Fußtritt elektrisch aufschwingende Klappe. Und wer alle Sitze flachlegt, kann bis zu 2200 Liter laden. Falls das nicht reicht, hat Ford noch eine andere Lösung parat: Demnächst gibt es mit der gleichen Technik, aber einem geräumigeren Design wieder einen Galaxy.
Fazit: Für Fahrer und Familie
Auf der einen Seite stempeln bis zu sieben Sitze, 32 Bestuhlungsvarianten und maximal 2200 Liter Stauraum den S-Max zum idealen Pampersbomber. Doch mit starken Motoren, strammem Fahrwerk und der tollen Adaptiv-Lenkung hat der Raumkreuzer der Fahrfreude nicht vollends abgeschworen. So wird er zu einem der wenigen Vans, mit denen Fahrer und Familie zufrieden sein können.
Datenblatt: Ford S-Max 2.0 TDCi
Motor und Antrieb: | Vierzylinder-Common-Rail-Diesel |
Hubraum: | 1997 ccm |
Max. Leistung: | 132 kW/180 PS bei 3750 U/min |
Max. Drehmoment: | 400 Nm bei 2000 bis 3250 U/min |
Antrieb: | Frontantrieb |
Getriebe: | Sechsgang-Schaltgetriebe |
Maße und Gewichte | |
Länge: | 4,79 m |
Breite: | 1,91 m |
Höhe: | 1,65 m |
Radstand: | 2,85 m |
Leergewicht: | 1727 kg |
Zuladung: | 588 kg |
Kofferraumvolumen: | 282-2200 Liter |
Fahrdaten | |
Höchstgeschwindigkeit: | 211 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 9,7 s |
Durchschnittsverbrauch: | 5,8 Liter/100 km |
Reichweite: | 1400 km |
CO2-Emission: | 129 g/km |
Kraftstoff: | Benzin |
Schadstoffklasse: | EU6 |
Energieeffizienzklasse: | A |
Kosten | |
Basispreis des Ford S-Max: | 30 150 Euro |
Grundpreis des Ford S-Max 2.0 TDCi (180 PS): | 34 200 Euro |
Typklassen: | HP 19/VK 23/TK 26 |
Kfz-Steuer: | 258 Euro/Jahr |
Wichtige Serienausstattung | |
Sicherheit: | Sieben Airbags, Auffahrwarnung, MyKey mit programmierbarer Höchstgeschwindigkeit |
Komfort: | Klimaautomatik, schlüsselloses Startsystem, Zentralverriegelung |
Spritspartechnik: | Start-Stopp-System |
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke
(DPA-INFOCOM)