
Begleitet von Kritik und Bauarbeiten bis zur letzten Minute beginnt die Expo in Mailand. Am Freitag eröffnete der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi die Weltausstellung. «Wir sind bereit für die Expo, endlich», erklärte der Regierungschef kurz vor der Einweihung. «Es hätte besser gemacht werden können, es hätte woanders gemacht werden können, es hätte früher gemacht werden können: In diesen Stunden höre ich viel Kritik, wie es richtig und gebührend ist. Aber es wird sehr schön sein.»
Die Expo steht unter dem Motto Ernährung und befasst sich mit der Frage, wie in Zukunft alle Menschen genug zu Essen und zu Trinken haben. Bis Ende Oktober werden 20 Millionen Besucher in der
norditalienischen Stadt erwartet, 10 Millionen Tickets sind bereits verkauft.
Mehr als 145 Länder nehmen an der Ausstellung am Stadtrand von Mailand teil. Deutschland präsentiert sich mit einem der größten Pavillons, für den die Bundesregierung fast 50 Millionen Euro ausgegeben hat. Zum sogenannten Nationentag am 18. Juni wird auch Bundespräsident Joachim Gauck erwartet.
Italien erhofft sich von der Ausstellung einen Anstoß für die kriselnde Wirtschaft und einen Imagewechsel. 1,3 Milliarden sollen den Staat allein die Arbeiten auf dem Gelände gekostet haben - nicht eingerechnet die Erneuerungen an Metro, Autobahnen und Straßen.
Die Expo wurde im Vorfeld von mehreren Problemen überschattet. Im vergangenen Jahr wurden mehrere Expo-Manager wegen Bestechungsvorwürfen festgenommen. Zudem verzögerten sich ständig die Bauarbeiten.
Außerdem wuchs die Sorge, dass die Eröffnung von Protesten begleitet werden könnte. Diese Woche hatte die Polizei in Mailand gegen mehrere mutmaßliche Anarchisten ermittelt, darunter auch einige Deutsche. Sprengkörper, Schlagstöcke und Gasmasken wurden sichergestellt. Für den 1. Mai ist eine Demonstration der «No Expo»-Gegner angekündigt. Laut Medienberichten sollen 2600 zusätzliche Sicherheitskräfte am Tag der Eröffnung im Einsatz sein. (DPA)