ElringKlinger kommt mit Nachfrage kaum hinterher

Das Logo des Autozulieferer ElringKlinger. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv
Das Logo des Autozulieferer ElringKlinger. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv

Der Autozulieferer ElringKlinger hat nach einem rückläufigen Ergebnis zum Jahresstart seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) dürfte nur bei rund 165 Millionen Euro liegen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Dettingen (Kreis Reutlingen) mitteilte. Anpassungen im Zuge von Übernahmen sind dabei bereits heraus-gerechnet. Vor einem Monat hatte ElringKlinger noch mit einem Wert zwischen 170 und 180 Millionen Euro gerechnet. Die Prognose für den Umsatzzuwachs blieb unverändert.


«Wir sind nicht glücklich über die Ergebnisse», sagte Vorstandschef Stefan Wolf und nannte eine «extrem hohe Kapazitätsauslastung» als eine der Ursachen für den Ergebnisrückgang im ersten Quartal. Extraschichten und Sonderfrachten hätten Mehrkosten von vier Millionen Euro verursacht. «Wir arbeiten sieben Tage die Woche an der Obergrenze», sagte Konzernsprecherin Sabrina Haufler. Bis zum Sommer will ElringKlinger deshalb neue Maschinen anschaffen.


ElringKlinger beliefert Automobilhersteller unter anderem mit Zylinderkopfdichtungen und Kunststoffgehäusemodulen wie Ölwannen. Der operative Gewinn schrumpfte im ersten Quartal auf 35,4 Millionen Euro - nach 42,1 Millionen Euro im Vorjahr. Beim Umsatz legte ElringKlinger aber unter anderem wegen eines Zukaufs in den USA um 14,6 Prozent auf 371,4 Millionen Euro zu.


Die Bilanz wurde den Angaben zufolge auch durch den starken Schweizer Franken belastet - dies verursachte Mehrkosten von 2,5 Millionen Euro. Der Konzern plane deshalb, einen Teil der Produktionsprozesse aus der Schweiz an den Standort Thale nach Sachsen-Anhalt zu verlegen. «Wir sind in der Prüfphase», sagte Haufler. Auch höhere Personalkosten hätten das Ergebnis im ersten Quartal gedrückt, sagte Wolf. Außerdem kämpft der Konzern nach wie vor mit schwachen Fahrzeugmärkten in Brasilien und Russland und der verlustreichen E-Mobility-Sparte.


Der Konzern setzt nun auf die zweite Jahreshälfte. «Dann haben wir genug Maschinen, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen», sagte Wolf. «Lieber ein wenig vorsichtiger sein und im zweiten Halbjahr überraschen als wieder enttäuschen.» (DPA/LSW)